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Neunter Abschnitt. §. 2.
') Pogg. Ann. 62 pag. 249. 2 ) Dove’s Rep. II. pag. 141.
dauernd magnetisch. In diesem Falle hat die Magnetisirung durch einfaches
Richten der Moleküle oder der Molekularströme stattgefunden. Setzt man
dagegen den einen Pol eines Magneten in die Mitte oder auf das eine Ende
des Stahlstabes und bewegt ihn dann bis zum anderen Ende, so werden
beim Beginn des Verfahrens sämmtlicheMoleküle mit ihrem ungleichnamigen
Pole dem Pole des Magneten zugekehrt und werden dann heim Fortbewegen
desselben nach der entgegengesetzten Seite gerichtet. Es herrscht noch
Meinungsverschiedenheit darüber, ob diese Methode der ersteren vorzu
ziehen sei, weil ja nach dem letztgenannten Verfahren die Moleküle zuerst
in entgegengesetzte Richtung von der gebracht werden, in welcher sie
nachher magnetisch wirken. Eine Methode, nach welcher eine solche
Umkehrung der Moleküle nicht stattfindet, ist die, dass man den zu magne-
tisirenden Stab dem Einflüsse einer galvanischen Spirale aussetzt. Doch
auch diese Methode ist von Elias 1 ) für den Fall am kräftigsten wirkend
gefunden worden, dass man den Stab nicht ruhend in der Spirale lässt,
sondern ihn hin und her bewegt, in welchem Falle dann doch wieder das
Hin- und Herkehren der Molekularmagnete eintritt.
Sehr vortheilhaft und erfolgreich ist mir die Methode erschienen, hei
welcher man den Magneten auf die Pole eines kräftigen Elektromagneten setzt
und ihn dann durch Kippen auf die eine und andere Kante seiner Pole hin und
her bewegt. Die Ursache des Erfolges dieser Operation liegt ohne Zweifel
darin, dass der Magnet, während die erregenden Pole seine Theile zu
richten streben, erschüttert wird, und dass durch diese Erschütterung die
Theile aus ihrer Ruhelage gebracht werden, ohne zuvor umgekehrt worden
zu sein.
3. Moser hat Versuche angestellt, mittelst welcher der verschiedenen
Methoden die grösste magnetische Intensität erlangt wird, und hat durch
folgendes Verfahren den günstigsten Erfolg erzielt. 2 )
Die zu magnetisirenden Stäbe waren gehärtet und dann strohgelb
angelassen, ihre Gestalt war parallelopipedisch, 11",5 lang, 5"',75 breit
und 2'",4 dick. Das Gewicht jedes Stabes betrug etwa 12 Loth. Die
magnetische Intensität wurde durch die Schwingungsdauer der Stäbe
bestimmt.
Diese Stäbe wurden einzeln auf zwei Eisenstücke und diese auf die
Pole eines Elektromagneten gelegt, welcher 150 Pfd. trug; ■ dann ward
20mal nach der Methode des Doppelstrichs, in Folge welcher zwei Magnete
mit ihren entgegengesetzten» Polen auf die Mitte des Stabes gesetzt und über