Full text: Der Elektromagnetismus

Die Magnetisirungsmethoden. 
365 
die ganze Länge desselben hingeführt werden, mit zweien Stabmagneten 
von geringer Intensität gestrichen. Darnach ward der Stab so entfernt, 
dass die beiden Eisenstücke von ihm fort nach aussen geschoben wurden, 
während dieKette immer geschlossen blieb. Nach dieser Operation machten 
die so behandelten magnetischen Stäbe in acht Sekunden eine Schwingung, wäh 
rend sie durch die früheren Methoden nur dahin gebracht werden konnte, dass 
eine Schwingung 8,7 Sekunden währte. Moser sagt über dieses Resultat: 
„Dies ist die stärkste Kraft, welche überhaupt erreicht worden ist, 
und sie ist allerdings sehr beträchtlich. Denn obgleich der Stab nur 12Loth 
wog, so trug doch einer seiner Pole, selbst nach oftmaligem Abreissen; ein 
Eisenstück von 16 Loth; und als neben diesen Stab ein anderer ganz 
gleicher gelegt wurde, trug der Anker, welcher ihre beiden Pole schloss, 
mehr als 4 Pfd.“ 
„Die angegebene Art, den Elektromagnetismus zu benutzen, ist also 
von den untersuchten Methoden die vortheilhafteste. Zugleich ist sie die 
einfachste; denn bei anderen ganz ähnlichen Nadeln (welche vorher nicht 
nach einer anderen Methode behandelt worden waren) reichten schon 20 
Doppelstriche auf jeder Seite aus, um ihnen das Maximum der Intensität 
zu ertheilen.“ Moser ertheilte auch stählernen Hufeisen nach dieser 
Methode eine sehr starke Kraft und bemerkt dabei, dass, wenn es anderen 
Experimentatoren nicht gelungen ist, mittelst eines Elektromagneten 
stärkere Magnete zu erhalten, dies wahrscheinlich zum Theil in der ungün 
stigen Art lag, wie der Magnet von dem Elektromagneten abgehoben 
wurde, theils aber auch vielleicht darin, dass man sich über die Kraft der 
Elektromagnete häufig täuscht, weil sie, wie vorn gezeigt ist, eine viel 
geringere Kraft besitzen, sobald ihre Pole durch ein stählernes Hufeisen 
verbunden werden, als wenn ein kurzer eiserner Anker die Verbindung 
herstellt. 
4. Alle diese Magnetisirungsmethoden zeigen, dass erst dadurch im 
gehärteten Stahle ein bedeutender Magnetismus hervorgerufen wird, dass 
die magnetischen Moleküle entweder durch Streichen oder Erschüttern 
unter dem Einflüsse einer starken magnetisirenden Kraft in Bewegung 
gebracht werden. Dass nicht die Richtkraft der streichenden Magnete 
den Magnetismus herrorruft, geht aus Moser’s Versuchen am schlagendsten 
hervor. Er sagt: 1 ) „Man mag die Pole der streichenden Magnete nach der 
einen Richtung oder nach der umgekehrten aufsetzen und mit ihnen 
streichen, immer wird die Polarität vom Elektromagneten (auf dessen Pole 
1 ) Dove’s Repertorium II. pag. 144.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.