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Neunter Abschnitt. §. 4.
renzen schliessen kann. Erst eine Reduction der ursprünglichen Messungen,
welche Joule leider nicht angieht, auf eine gleiche Windungszahl bei allen
Stäben würde ein Urtheil über den in denselben vorhandenen remanenten
Magnetismus annäherungsweise zulassen, obgleich auch ein solches Resultat
noch nicht unzweifelhaft wäre, weil ja der remanente Magnetismus nicht
der magnetisirenden Kraft proportional wächst. Nur unter übrigens ganz
gleichen Bedingungen kann man zu einem Urtheil über den fraglichen Punkt
gelangen.
Untersuchungen von Wiedemann.
3. Die neusten Untersuchungen auf diesem Gebiete sind von Wiede
mann angestellt, welcher ebenfalls Unterschiede zwischen dem remanenten
und temporären Magnetismus im Yerhältniss zur wirkenden Stromstärke
findet. Diese Versuche gestatten leichter einen Vergleich, weil Wiede
mann direkt die Beobachtungen und nicht wie Joule die Differenzen
zweier entgegengesetzter Wirkungen mittheilt. Folgende Mittheilungen
sind einem Berichte entnommen, welchen Wiedemann später als die
Veröffentlichung inPogg. Ann.pag. 235 über seine Untersuchungen gegeben
hat. 1 ) Wiedemann wendet zu seinen Untersuchungen Eisenstäbe, so wie
weiche und harte Stahlstäbe von S 1 /.^ 1 Länge und l / 2 “ Dicke an. Die
weichen Stäbe wurden vor jeder Versuchsreihe zwischen Kohlen ausgeglüht
und unter Bedeckung des Feuers abgekühlt. Auf diesem Wege ergab ein
Stahlstab bei der Stromesintensität J als temporären Magnetismus M und
als remanenten Magnetismus R folgende Werthe, während die Colonne
— <7, die zur Vernichtung des remanenten Magnetismus nöthige Stromstärke
angieht:
J
M
R
-J,
T
13
36
6
7,9
30
20,2
55,8
9,3
11,1
46,5
26,5
75,3
12
12,7
63,3
34
99,1
15,1
15,1
84
51
151,1
19,9
18
131,2
79
237
25,9
20,3
211,1
98
282,2
28
21
254,2
120
325
29,8
21,1
295,2
142,7
364,3
30
21,5
334,3
154,5
377,5
30,6
22
346,9
) Verhandlungen
der naturf.
Ges. in Basel II,
1859 pag.
169.