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§• 1.
Die elektromagnetischen Motoren.
Ein Elektromagnet unterscheidet sich dadurch wesentlich von einem
Stahlmagneten, dass seine Wirkung beliebig aufgehoben und wieder herge
stellt werden kann. Durch diese Eigenschaft des Elektromagneten wird
man in Stand gesetzt, seine Kraftäusserung als Triebkraft zu benutzen.
Man hat sich daher auch seit der Bekanntschaft mit dem Elektromagneten
stets bemüht, praktische Anwendung von demselben zu machen. Die wich
tigste dieser Anwendungen ist unzweifelhaft seine Benutzung zum Telegra-
phiren; allein obgleich man bei einem Telegraphen allerdings Elektromagnete
gebraucht, so ist doch der Elektromagnet nicht das Wesentlichste der Tele
graphie. Die Benutzung der elektromagnetischen Kraftäusserung beschränkt
sich dabei auf ein Minimum derselben.
Das Bemühen, die Elektromagnete als eigentliche Motoren anzuwenden,
ist zwar fruchtlos geblieben; allein dessen ungeachtet können wir die Mit
theilung der hierher gehörigen Forschungen nicht unterlassen, weil sie die
umfangreichere Ergründung des Wesens des Elektromagnetismus bedeutend
gefördert haben.
Die vielen bisher gefertigten Modelle elektromagnetischer Maschinen,
deren Zahl fast wöchentlich durch ein neues vermehrt wird, lassen sich zunächst
in zwei Arten scheiden, in solche nämlich, bei denen die Kraftäusserung von
Magneten auf einander wirksam ist, und in solche, bei denen galvanische
Spiralen auf Eisenkerne wirken und so eine Bewegung unterhalten. Die
erste Art der Maschinen, welche auf Eisenanziehung basirt, enthält drei
Unterabtheilungen. Die Anziehung kann nämlich dadurch bewirkt werden: