Full text: Der Elektromagnetismus

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Elfter Abschnitt §. 5. 
selbe seinen Magnetismus immer behält und ja nur das Entstehen desselben 
eine Zeit erfordert. Page fährt darauf fort: „Es wird also mit einer 
gegebenen Batteriefläche das Maximum von Geschwindigkeit und Kraft 
erhalten.“ Diese Behauptung ist jedoch unbegründet, da meines Wissens 
noch keine vergleichende Messungen angestellt sind, wie die Kraft anderer 
Maschinen, mit Elektromagneten, auf die dieselbe Drahtmenge ver 
wandt ist, sich zu der Kraft dieser Maschine verhalte. Gewiss ist die 
Anziehung zweier Magnete grösser, als die einer Spirale auf einen Eisen 
stab bei derselben Windungszahl und gleichem Strom, allein diese grössere 
Kraft wird allerdings durch die hindernde Coercitivkraft verringert. Jedoch 
nur für den Fall, dass durch die Verzögerung die Kraft mehr geschwächt 
würde, als die Anziehung der Magnete die Spiralenanziehung übertreffen, 
verdiente die vorliegende Maschine den Vorzug. Page führt schliesslich 
noch einen Vorzug seiner Maschine an, den ich ebenso wenig begründet 
finde. Er sagt nämlich: „Während der inducirte Strom bei allen anderen 
Maschinen gerade dann auftritt, wenn die Magnete dem Punkte ihrer 
grössten Wirkung sehr nahe sind, so entsteht derselbe bei dieser Maschine 
in der grösstmögliclisten Entfernung von diesem Punkte.“ Der Inductions- 
strom entsteht aber bei den anderen elektromagnetischen Maschinen in den 
die Kerne umgehenden Spiralen beim Entstehen des Magnetismus und bei 
der Verstärkung desselben durch die Annäherung der Magnete. Allerdings 
ist diese Ursache der Inductionsströme hier nicht vorhanden, allein es 
werden auch starke Inductionsströme erzeugt, wenn ein Magnet conaxial in 
eine Spirale eingeführt wird, und diese sind bei der Page’schen Maschine 
die schwächenden. Der Erfinder sagt: „Wenn die Stäbe von Stahl sind, so 
sind sie unmittelbar nach dem Gebrauch der Maschine stark magnetisch; 
wird dann die Batterie entfernt und die Maschine mechanisch in Bewegung 
gesetzt, so wird sie eine magneto - elektrische Maschine, die an dem Com- 
mutator Funken und starke Schläge giebt.“ Diese Funken sind aber das 
Zeichen der Inductionsströme, welche den Gang der Maschine bei ihrer 
Anwendung als elektromagnetische hemmen, und, soviel ich weiss, immer 
dann am stärksten sind, wenn die grösste Kraft zur Anwendung kommt. 
Nach meiner Meinung besteht der Vorzug der Page’schen Maschine 
in dem grossen Hube, den sie bei fast gleichbleibender Kraft hat, während 
die meisten anderen Maschinen bei ihrer Rotation von Punkten der grössten 
Kraft schnell zu solchen von geringer Wirkung übergehen. Dieser Hub 
lässt sich ohne Vermehrung des Verbrauchs noch dadurch vergrössern, dass 
man eine grössere Zahl von Spiralen in einer geraden Linie hinter einander 
reiht, und die Stäbe die ganze Länge durchlaufen lässt.
	        
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