Der Magnetismus.
Man denkt sich Behufs der Erklärung der magnetischen Erscheinungen
die kleinsten Theilchen einer jeden Eisenmasse, auch des Stahles,
als Magnete. Trotz dieses Magnetismus seiner Moleküle zeigt sich jedoch
gewöhnliches Eisen unmagnetisch, weil ursprünglich die gleichnamigen
Pole in gleicher Anzahl nach jeder Richtung gekehrt sind.
Da nun ein Magnet, wenn er nicht durch eine Kraft in einer bestimmten
Lage gehalten, durch einen ihm genäherten Magneten so gerichtet wird,
dass sich sein befreundeter Pol ihm zukehrt; so müssen auch die einzelnen
Moleküle einer jeden Eisenmasse sich bei Annäherung eines fremden
Magneten mit ihren befreundeten Polen demselben zukehren, wenn ihre
Beweglichkeit in der Eisenmasse es erlaubt. Aus vielen theoretischen
Gründen muss man eine solche Beweglichkeit den Molekülen aller Körper
zugestehen, welche nur bei den verschiedenen Körpern verschieden gross
ist. Aus dieser Ansicht über den Zustand des Eisens lassen sich die Er
scheinungen erklären, die wir an Magneten beobachten.
Eine Eisenmasse muss sich selbst wie ein Magnet verhalten, wenn alle
Molekularmagnete polar gerichtet sind, sie zeigt nach der einen Seite hin
freien Nordmagnetismus als Resultat der Wirkungen jedes einzelnen Mole-
küles, und nach der entgegengesetzten Seite aus demselben Grunde freien
Südmagnetismus.
Aus dem Grade der Beweglichkeit der Moleküle ergeben sich die
beiden Arten der Magnete, nämlich die beharrlichen und der verän
derlichen, -welche sich jedoch nicht streng von einander scheiden lassen. Die