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Zwölfter Abschnitt. §. 8. 
der Anker belastet ist, als wenn dies nicht der Fall. Es bedarf also einer 
Zeit, ehe der Magnetismus im Eisen verschwindet. Ausserdem beobachtet 
man aber, dass ein sehr starkes Hufeisen eine kleine Last beliebig lange 
trägt, wenn der Anker nicht abgerissen wird. Diese Tragkraft ist jedoch 
verschwunden, wenn man den Anker abreisst. Der Grund dieser Erschei 
nung liegt darin, dass durch das Anlegen des Ankers noch neuer Magnetis 
mus in dem Kerne erregt wird, der nicht mit dem Aufheben des Stromes 
verschwindet, wohl aber beim Aufheben der Verbindung zwischen Anker 
und Magnet. 
Die Thatsache, dass verschwindender Magnetismus einen Inductions- 
strom erregt, giebt ein Mittel an die Hand, das allmälige Verschwinden des 
Magnetismus in einem Eisenkerne anschaulich nachzuweisen. Verschwände 
der Magnetismus plötzlich, so müsste eine um den Eisenkern befindliche 
Inductionsspirale beim Unterbrechen des Stromes einen starken Strom 
zeigen, der darauf gänzlich verschwunden wäre. Statt dessen zeigt die mit 
der Spirale verbundene Multiplicatornadel nur ein ganz allmäliges Zurück 
weichen in die Ruhelage. Zu dieser Beobachtung kommt noch die, dass 
das Verschwinden des Magnetismus um so langsamer vor sich geht, je 
grösser die Zahl der Spiralwindungen ist, die den Kern magnetisiren. Diese 
letzte Beobachtung lässt schliessen, dass das langsame Verschwinden eine 
Folge der Inductionsströme in der Magnetisirungsspirale ist, welche immer 
wieder Magnetismus in dem Kerne erregen. 
2. Das Schliessen des Magneten. Wie zum Verschwinden, so 
gebraucht der Magnetismus auch eine Zeit zum Entstehen und auch zur 
Steigerung der Kraft, wenn der Anker aufgelegt wird. Abgesehen davon, 
dass die Kraftäusserung erst allmälig wächst, nimmt man auch wieder die 
Zunahme an dem Inductionsströme wahr. Dieser in diesem Falle entste 
hende Inductionsstrom ist dem erregenden Strome entgegengesetzt gerichtet, 
und muss daher dem entstehenden Magnetismus entgegen wirken, und eben 
dies bewirkt die nur allmälige Steigerung des Magnetismus mit dem allmälig 
auf hörenden Inductionsströme. 
3. Andere Ursachen dieser Erscheinungen. Wie beim Entste 
hen und Verschwinden des Magnetismus überhaupt, so bemerkt man auch beim 
Oeffnen und Schliessen eines Hufeisenmagneten durch den Anker, nur ein 
allmäliges Zu- und Abnehmen des Magnetismus. Aus der Verschieden 
heit der Zeit, die ein Magnet nöthig hat, um das Maximum seiner Wirkung 
zu erhalten, wenn er verschieden lange nicht in Gebrauch gewesen ist, lässt