Full text: Der Elektromagnetismus

Der Multiplicator. 
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nun diese schwächer wird, vergrössert sich die Schwingungsdauer, und zwar 
so, dass für kleine Schwingungen die Richtkraft im quadratischen Verhält- 
niss abnimmt mit der Zunahme der Schwingungszeit. Man hat in der an 
gegebenen Weise astatische Nadeln hergestellt, welche über eine Minute zu 
einer Schwingung nöthig hatten. Allein aus dem Späteren geht hervor, 
dass eine so grosse Astasie für die Messungen nicht günstig ist. 
Ein störender Umstand für fortgesetzte Messungen mittelst des Multi- 
plicators ist die Aenderung der Intensität der Nadeln. Du Bois hat beob 
achtet, dass diese Yeränderlichkeit in geringerem Maasse stattfinde, wenn die 
Masse der Nadeln zunimmt. Er sagt: „Die Theorie spricht zwar in sofern 
für leichtere Nadeln, als dieselben vergleichweise eine grössere Kraft besitzen. 
Allein es scheint, als ob mit der Masse zugleich die Stabilität des magne 
tischen Zustandes der Nadeln eine Abnahme erlitte. Wenigstens klagen 
Péci et und Matteucci, die sich französischer Instrumente bedienten, über 
die Verletzbarkeit der Astasie ihrer Spiele aus allerlei Ursachen, deren Ein 
fluss ich nach meinen Erfahrungen an jenen schweren Nadeln (deren jede 
384 mgr wog) gar nicht zu würdigen weiss. Ich habe dieselben zwei Jahre 
lang tagtäglich Strömen ausgesetzt, welche sie häufig gegen die Hemmung 
führten, ohne dass ich nöthig gehabt hätte, ihrer Astasie nachzuhelfen, 
welche nach diesem Zeiträume immer noch beträchtlich genug war, um sie, 
vermöge der anziehenden Kräfte der Drahtmassen zu verhindern, die Null 
linie der Theilung einzuhalten. Nur die Stärke des Magnetismus jeder ein 
zelnen Nadel hatte jedoch in beiden in annähernd gleichem Maasse abge 
nommen.“ 
3. Wie die Astasie der Doppelnadel durch die Differenz der Intensität 
der beiden Nadeln bewirkt wird, so ruft der Nichtparallelismus beider Na 
deln eine andere Erscheinung hervor, welche du Bois die freiwillige 
Ablenkung des Nadelpaares nennt. Würden zwei Nadeln so miteinander 
Fig. 17. 
verbunden, dass die eine senkrecht auf der anderen 
stünde, so würde ein solches System sich so richten, 
dass beide bezeichnten Pole sich nach Norden 
stellten. Es würde ein solches System, wenn die 
Intensität beider Nadeln absolut gleich wäre, die 
Stellung der beistehenden Fig. 17 haben, wenn die 
punktirte Linie NS die Richtung des magnetischen 
Meridians andeutet. Diese Lage der Pole zum 
Meridian bleibt aber auch dieselbe, wenn man die 
Nadeln einander in der Weise nähert, dass n näher 
zu s' und n näher zu s geführt wird, und beide nur
	        
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