Full text: Der Elektromagnetismus

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Erster Abschnitt. §. 7. 
noch einen kleinen Winkel mit einander bilden. Wir erhielten dann die 
heistehende Stellung, Fig. 18, des Systems zum Meridian, es würde sich, 
wenn die Azimuthabweichungen 
unmerklich wären, direkt von We 
sten nach Osten senkrecht auf den 
magnetischen Meridian stellen. 
Diese Stellung hält aber das 
System nicht inne, wenn n und n 
nicht gleiche Intensität haben. Es 
kehrt sich in diesem Falle der Pol 
von der grösseren Intensität nach 
der ihm entsprechenden Seite, und 
das ganze System erhält eine Mit 
telstellung, welche sich um so mehr 
dem Meridian nähert, je grösser die Differenz zwischen n und n wird, d. h. 
die Abweichung aus dem Meridian wird um so weniger hervortreten, je 
geringer die Astasie ist. Je mehr jedoch die beiden Pole gleich gemacht 
werden, je grösser wird die Abweichung werden, d. h. sie wächst mit der 
Schwingungsdauer des Systems, so dass sie die Nähe des 90° Punktes er 
reicht, wenn die Schwingungsdauer am grössten ist. „Dies ist,“ sagt du 
Bois, „der Zustand, der der möglichst vollkommenen Gleichheit beider 
Nadeln entspricht. Fährt man dann fort, dieselbe Nadel zu streichen, so 
dass der Unterschied beider wieder wächst, so fährt ihrerseits die freiwillige 
Ablenkung zu wachsen fort, bis sich das System um 180° gedreht hat. 
Streicht man nun die andere Nadel und lässt solchergestalt den Unterschied 
wieder abnehmen, so kehrt das System auf demselben Wege zurück, den es 
vorher beschrieben hatte, indem die Schwingungsdauer dieselbe Reihe von 
Werthen rückwärts durchläuft. Es giebt Nadelpaare, welche sich, hei an 
fangs überwiegender oberer Nadel, mit dem bezeichneten Ende derselben 
durch Ost, andere, die sich durch West nach Süden drehen. Man kann 
aber eine freiwillige Ablenkung von bestimmtem Werthe und Zeichen in eine 
gleich grosse von entgegengesetzten Zeichen, oder ein auf die beschriebene 
Weise sich durch Ost drehendes Nadelpaar in ein sich durch West drehen 
des verwandeln, indem man dasselbe, ohne sonst etwas daran zu ändern, 
oberst zu unterst umhängt.“ 
Moser 1 ) hat eine analytische Entwicklung dieser Erscheinung in fol 
gender Weise gegeben. Wenn sich die stärkere der beiden Nadeln in dem 
Fig. 18. 
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') Dove, Rep. d. Physik I. pag. 260.
	        
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