Der Multiplicator.
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Azimuthe a Fig. 19 befindet, und die schwächere in 180—(a-f-ß), wo ßden
Winkel bezeichnet, den die beiden Nadeln mit einander bilden, wenn ferner
h und \ die magnetischen Momente beider Nadeln sind;
so muss
Fig. 19.
h sin a — h L sin [180—(a-fß)]
$ ' sein, wenn die Doppelnadel in Ruhe sein soll.
Hieraus folgt
h sin a = h L sin a cos ß -f- h L cos a sin ß,
— = cos ß + cotg a sin ß,
Sind nun die beiden Nadeln absolut gleich stark,
d. h. ist h—h, so ergiebt sich
rt
cotg a = tg-^-
oder sin a = cos ~
oder cos a — sin-—.
Dieser Bedingungsgleichung nähert sich also das System beider Nadeln,
wenn ihre Richtkraft unbedeutend wird, und man sieht, dass für kleine
Werthe von ß, grosse für a, d. h. grosse Ablenkungen aus dem Meridian
entstehen. „Für ß= 0, fährt Moser fort, geben die 3 letzten Formeln
u—90°, d. h. dass, wenn die Nadeln ganz gleich und parallel sind, die
Doppelnadel sich um 90° aus dem Meridian entferne. Dies ist nicht richtig,
denn in der That wird die Doppelnadel in jedem Azimuth a zur Ruhe kom
men, da die ursprüngliche Gleichung des Gleichgewichts, wenn h=h l und
ß=0 ist, für jeden Werth von a erfüllt wird. Das Resultat a = 90° rührt
ß
daher, weil bei der Ableitung der Formel durch sin ~ dividirt worden ist,
d. h. durch einen Werth, welcher selbst gleich Null wird. Ich führe dies
besonders deshalb an, weil bei Gelegenheit des Galvanometers Becquerel 1 )
angiebt, man müsse das Schwächen der stärkeren Nadel so lange fortsetzen,
bis die Doppelnadel aus dem Meridian sich entfernt, und sich mehr oder
weniger dem magnetischen Aequator nähert. Es ist nach dem Vorigen klar,
dass dies nur geschehen wird, wenn die beiden Nadeln einen gewissen
') Traite de El. II. p. 17.