Der Elektromagnet.
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Faraday’s Vorgänge, noch viel grössere Hufeisenelektromagnete con-
struirt, welche nach Entdeckung des Diamagnetismus dazu dienen, die For
schungen auf diesem Felde zu erweitern.
Die gewöhnlichen jetzt angewandten Elektromagnete unterscheiden
sich nur dadurch von dem ursprünglich von Sturgeon hergestellten, dass
sie, wie Fig. 38 zeigt, mit Kupferdraht umwunden sind, der mit Baumwolle
oder Seide besponnen ist, zur Verhütung der Nebenleitung, welche bei der
Berührung des metallischen Kupfers mit dem Eisen unfehlbar eintreten und
die Wirkung wenigstens theilweise aufheben muss.
Will man, um die Wirkung zu verstärken, mehrere Lagen von Spiral
windungen übereinander legen, so wickelt man dieselben am vortheilhaftesten
Fig. 39.
nicht direkt auf den Eisenkern, sondern auf eine Holz- oder Papphülse mit
vorstehenden Holzrändern. Ein Elektromagnet erhält alsdann die Gestalt
Fig. 39. Statt der Pappe oder des dünnen Holzes, welches die Hülse bildet,
kann man auch Messing oder Kupferblech nehmen, doch müssen Hülsen die
ser Art der Länge nach aufgeschlitzt sein zur Vermeidung der beim Beginn
und Verschwinden des Stromes entstehenden Inductionsströme. (Siehe §. 5
dieses Abschnittes.) Behufs der Herstellung von Elektromagneten von ver
schiedener Länge thut man wohl, mehrere kurze Spiralen anzufertigen,
welche zu jeder beliebigen Länge aneinander gereiht werden können. Für
meine Untersuchungen wende ich Spiralen von 1" und auch von 2" innerer
Weite und l 3 /^'Länge an, deren jede aus 52 Windungen l, mni 4 dicken Kupfer
draht in zwei Lagen übereinander besteht. Sie sind auf aufgeschlitzte Mes
singhülsen gewickelt, und das letzte Ende des Drahtes ist nach dem anderen
Ende der Spirale zurückgeführt, damit zwei aufeinander folgende Spiralen