Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

Grundzüge der Theorie der magnetischen Induktion. 
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eingenommenen Raum lamellar - solenoidal vertheilt sein 1 ). Das 
Linienintegral von W beträgt 4 n q I längs einer Kurve, welche 
g-fach mit einem Stromleiter verschlungen ist, in welchem ein 
Strom I fiiesst, und schwindet daher im Falle die Integrationskurve 
überhaupt keinen Stromleiter umkreist (Satz IX § 45). 
Wird der zu inducirende Körper in dieses fremde Feld ein 
gesetzt, oder letzteres in dem von ihm bereits eingenommenen 
Raume plötzlich erregt, so wird der Körper in sehr kurzer Zeit 
seine dem besondern Falle entsprechend vertheilte Magnetisirung 
annehmen. Da wir bereits festgestellt haben, dass diese nach 
Werth und Richtung ausschliesslich durch die Totalintensität 
fot bestimmt sein muss, frägt es sich nur noch, wie beide Grössen 
miteinander Zusammenhängen werden. 
Bei der älteren Theorie der magnetischen Induktion, welche 
zuerst von Poisson auf Grundlage der Annahme zweier magne 
tischer Fluida (§ 27) aufgestellt worden war und welche dann 
wiederholte Neubearbeitungen erfuhr, so u. A. durch Lord Kelvin, 
F. Neu mann, Maxwell, wurden jene beiden Vektoren als 
gleichgerichtet und ihre Werthe als proportional angenommen. 
Letztere Annahme war aber eine voreilige und unmotivirte; trotz 
dem wurde sie der Bequemlichkeit der Rechnung halber sogar in 
der neueren Literatur häufig beibehalten, lange nachdem die ex 
perimentelle Forschung ihre Unhaltbarkeit dargethan hatte. Auf 
Grund der Ergebnisse der letzteren stellte Kirchhoff bereits 1853 
zwei neue Ansätze auf 2 ), welche insofern den Thatsachen gerecht 
werden, als, wie gesagt, von Hysteresis abgesehen wird; diese 
Kirchhoff’sehen Ansätze wollen wir zunächst besprechen. 
Was in erster Linie die Richtung der Magnetisirung in jedem 
Punkte betrifft, so folgt aus Symmetriegründen, dass diese nach wie 
vor dieselbe sein muss, wie diejenige der einzigen sie bedingenden 
Ursache, des Vektors igt- In der That liegt kein angebbarer Grund 
vor, weswegen in der isotrop angenommenen Substanz die Richtung 
von 3 in irgend einem Sinne von derjenigen von abweichen sollte. 
Zweitens wird der numerische Werth von $ nur von demjenigen 
von abhängen ohne ihm indessen proportional zu sein, d. h. es ist 
(2) S = funct. (&). 
1) Dies folgt aus § 44, Satz VIII § 45 und Satz X § 47. 
2) Kirchhoff, Crelle’s Journal 48. p. 370, 1853. Ges. Abh. p. 217. 
du Bois, Magnetische Kreise. 0
	        
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