Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

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I. Theil. Theorie. 
In den meisten gewöhnlich vorkommenden Fällen ist /u eine 
grosse Zahl, welche unter Umständen einige Tausende betragen 
kann; alsdann bleibt, selbst bei beträchtlichen Werthen von «', der 
Werth von u immer ein sehr geringer; mithin werden die Induk 
tionslinien aus dem Ferromagnetikum fast immer nahezu senkrecht 
zur Trennungsfläche in das Interferrikum austreten. 
Anders, wenn sehr hohe Werthe der Magnetisirung erreicht 
werden ; die Permeabilität nähert sich dann mehr und mehr der 
Einheit (§ 14), die Brechung wird immer geringer; im Grenzfalle 
/« = 1 würde eine Brechung überhaupt nicht mehr stattfinden, 
weil dann nach Gleichung (12) «' = « wäre. 
Diese Brechungsregeln an Grenzflächen gewähren in vielen 
Fällen einen ungefähren Überblick über die obwaltende VerthLeitung 
der Induktionslinien in ihrer Nähe. 
Denken wir uns nun dünne Solenoide von sehr geringem 
Normalquerschnitt ÖS 1 , bezw. ÖS, -welche in der Richtung der In 
duktionslinien 33/ bezw. 33* verlaufen; und zwar sollen diese beiden 
Solenoide in der Grenzfläche ineinander übergehen, indem beide 
aus dieser dasselbe Flächenelement ö S r ausschneiden. 
Es ist dann (vgl. Fig. 13 p. 93) 
öS 1 — ö Sr cos «' 
Ebenso 
33/ = 
33A 
cos«' 
und 
und 
cVS=ÖS r cos «. 
33* = 
33*, 
cos a 
Das Produkt 33/ ÖS’ bezw. 33* ÖS ist offenbar gleich dem In 
duktionsflusse durch die dünnen Solenoide; wir bezeichnen es 
mit ÖQ&t bezw. <)'©*, und erhalten dafür durch Multiplikation der 
oben untereinander stehenden Gleichungen 
2V/ 
Ö ©/ = »/ S S’ = • Ö S r cos «' 
cos« 
und 
33*, 
¿@¿ = 33* • ÜS r cos «. 
cos « 
Da 33'*, — 33*7/ und die Kosinus sich in letzteren zwei Gleich 
ungen aufheben, so werden sie identisch, daher 
(13) d ©/ = (?©*. 
Wir sehen aus dieser Gleichung, wie auch bei der Brechung 
an Grenzflächen das Prinzip von der Erhaltung des Induktions
	        
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