Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

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I. Theil. Theorie. 
derselbe wie der durch die sie trennende Kurve; durch die eine 
Th eil fläche tritt er aber in das umschlossene Raumgebiet hinein, 
durch die andere wieder heraus; es folgt daraus unmittelbar der 
Satz, dass bei einer geschlossenen Fläche der eintretende Induktions 
fluss dem austretenden stets gleich, die algebraische Summe daher 
Null ist. Diese Eigenschaft ist übrigens nur ein Specialfall der 
jenigen Bedingung, durch die wir früher die solenoidale Vertheilung 
eines Vektors definirt haben: dass nämlich sein Flächenintegral 
über jede beliebige geschlossene Oberfläche Null sein soll (§ 37). 
Schliesslich ist besonders zu betonen, dass sämtliche angeführte 
und noch anzuführenden Sätze unabhängig davon sind, ob die 
Einheitssolenoide der Totalinduktion sich ganz oder theilweise 
durch indifferente oder ferromagnetische Substanzen hinziehen; 
darauf beruht eben die Allgemeinheit jener Sätze. 
§ 64. Induktion elektromotorischer Antriebe. Eine der 
wichtigsten Eigenschaften des Induktionsflusses durch eine ge 
schlossene Kurve bezw. des durch sie umschnürten Bündels Ein 
heitssolenoide ist die, dass seine Änderungen die Induktion elektro 
motorischer Antriebe in einem jener Kurve folgenden Leiter voll 
kommen bestimmen. Und zwar ist das Zeitintegral der inducirten 
elektromotorischen Kraft E numerisch gleich der Variation der Anzahl 
Einheitssolenoide, welche von dem Leiter umschnürt werden. Oder, 
anders ausgedrückt, ist die elektromotorische Kraft in jedem Augen 
blicke gleich der erwähnten Variation pro Zeiteinheit. Diese elektro 
motorische Kraft, dividirt durch den gesamten Widerstand des 
Stromkreises, in den der betrachtete Leiter eingefügt ist, ergibt 
den in jedem Augenblicke fliessenden Strom I; dividirt man 
daher ihr Zeitintegral durch jenen Widerstand E, so erhält man 
den »Stromimpuls« d. h. die gesamte Elektricitätsmenge Q, welche 
durch die betrachtete Variation ÖQbt des Induktionsflusses in’s 
Fliessen gebracht wird. Falls T die Zeit bedeutet, haben wir 
c 1 C S Qbt 
(14) Q = J IdT = x J EdT= 
als die allgemeinste Gleichung, welche die Vorgänge bei der In 
duktion darstellt; dabei ist es vollkommen gleichgiltig, in welcher 
Weise die Variation d&t bewirkt wird: ob durch Änderung der 
gegenseitigen Lage des Leiters und des Bündels Einheitssolenoide 
oder durch Änderung ihrer Anzahl, etwa infolge von Strom-
	        
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