Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

Grundzüge der Theorie der magnetischen Induktion. 
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Schwankungen in einem sie erzeugenden Primärleiter oder infolge 
irgend welcher anderer Ursachen. Der Sinn, in welchem der 
inducirte Strom fliesst, wird durch die allgemeine, von Lenz 
herrührende Regel bestimmt, derzufolge seine eigene elektro 
magnetische Wirkung der ihn erzeugenden Variation d®t stets 
entgegenzuwirken bestrebt sein wird. 
Wenden wir die allgemeine Gleichung (14) auf den einfachen 
Fall an, dass durch einen ebenen Leiter von der Windungsfläche S 
die innerhalb desselben als gleichförmig vertheilt gedachte Total 
induktion 33/ plötzlich auftrete oder verschwinde. Die Variation d'®/ 
des Induktionsflusses, d. h. die eintretende bezw. austretende An 
zahl Einheitssolenoide wird dann offenbar 
6®t = '±%tS 
sein. Setzen wir dies in (14) ein, so kommt 
(15) 
%tS 
B 
wofern der Leiter ein Ferromagnetikum umschnürt. Handelt es 
sich um eine indifferente Substanz, so können wir statt 33/ eben 
sogut $Qt setzen, erhalten daher 
(16) 
Die beiden Gleichungen (15) und (16) entsprechen den im ersten 
Kapitel angeführten Gleichungen (10) bezw. (11) (§§ 9, 10). 
Die Sätze des vorhegenden Paragraphen sind in erster Linie 
als Erfahrungssätze zu betrachten, che man der grundlegenden 
Forschung Faraday’s 1 2 ) verdankt. Sie lassen sich aber auch aus 
den Gesetzen der von Drsted und Ampère entdeckten elektro 
magnetischen Erscheinungen, unter Anwendung des Princips von 
der Erhaltung der Energie, theoretisch folgern, wie v. Helmholtz*) 
zuerst zeigte, und nach ihm unabhängig von Lord Kelvin 3 ) be 
wiesen wurde. 
1) Faraday, Exp. Ees. erste u. zweite Serie. Maxwell, Treatise 2, 
IV. Theil, Kap. III. 
2) H. Helmholtz, Über die Erhaltung der Kraft. Berlin 1847. 
Wiss. Abhandl. 1, p. 12. 
3) Sir W. Thomson, Brit. Assoc. Rep. [2] 1848; Repr. math, and 
phys. pap. 1, p. 91. — On transient electric currents, ebendaselbst 1. Art. 62, 
pp. 534—553. 
du Bois, Mngnetische Kreise. .7
	        
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