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II. Theil. Anwendungen.
Er bediente sich zuerst eines geschweissten Toroids aus gewöhn
lichem Stabeisen (r, = 12,26 cm, r 2 =0,77 cm), bei dem die Lokal
spule in S den 45. Theil des Umfangs (« = 8°) bedeckte. Es wurden
nun weit grössere Unterschiede des Induktionsflusses zwischen S
und N konstatirt, als sie Oberbeck gefunden hatte; diese Dif
ferenzen wurden jedoch um so geringer, je stärker der angewandte
Primärstrom war. Darauf wurde ein zweites Toroid aus einer Platte
steierischen weichen Eisens (also ohne Schweissstefle, r, = 10,95 cm,
r 2 = 0,75 cm) gedreht, und in genau derselben Weise bewickelt,
wie bei Oberbeck, d. h. mit 145 Windungen auf dem 15. Theil
des Umfangs («= 24°). Hierbei ergab sich bereits eine bessere
Übereinstimmung mit den Ob erbe ck’schen Resultaten, und zwar
wieder um so besser, je höher der magnetisirende Strom hinauf
getrieben wurde.
Den Versuchen v. Ettingshausen’s ist das absolute Maass
system zu Grunde gelegt, was bei denen Oberbeck’s nicht der
Fall war; es dürfte aber wahrscheinlich Letzterer höhere magneti
sirende Intensitäten erreicht haben als Ersterer (wobei nur vom
Mittelwerthe der längs des Umfangs variirenden Intensität die Rede
sein kann); darin findet die noch bestehende Abweichung der
Resultate der beiden Forscher vermuthlich ihren Grund, wie im
folgenden Paragraphen ausführlicher erörtert werden soll.
Neuerdings hat Mues 1 ) unter Leitung Oberbeck’s den
Fall des durch zwei Lokalspulen magnetisirten Rings in etwas
anderer Weise untersucht, indem er die der auftretenden Streuung
entsprechende Fernwirkung messend verfolgte. Die untersuchten
ausgeglühten Eisenringe hatten rechteckiges Profil und waren an
zwei, sich diametral gegenüberhegenden Stellen N und S mit
Spulen von gleicher Windungszahl bewickelt, welche den Ring in
gleichem Sinne und Maasse zu magnetisiren bestrebt waren. Bei der
welche Boltzmann (Wiener Anzeiger Nr. 22, p. 203, 1878; Wied.
Beibl. 3. p. 372, 1879) für den vorliegenden Fall hergeleitet hatte. Diese
Formel bietet ausschliesslich mathematisches Interesse, da ihre Herleitung
auf der Annahme konstanter Susceptibilität fusst, ein Ansatz welcher unter
keinen Umständen gerechtfertigt ist und gerade im gegenwärtigen Falle,
wie übrigens auch v. Ettingshausen bemerkt, nicht einmal ange
nähert richtige Resultate zu liefern geeignet erscheint (vergl. § 54).
1) Louis Mues, Magnetismus von Eisenringen .... u. s. w.; Dis
sertation, Greifswald 1893.