Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

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II. Theil. Anwendungen. 
auf Kap. IX sowie auf das bereits citirte Buch Silv. Thompson’s 
verweisen. Eine weitere Folgerung aus dem Grundgesetze 
ist die, dass die in der älteren Literatur öfters auftauchende Frage 
nach dem Verhältniss der Tragfähigkeit zum Eigengewicht eines 
Elektromagnets oder remanenten Magnets eine völlig müssige ist. 
Denn bei ähnlichen elektromagnetischen Systemen mit Strömen 
proportional den Lineardimensionen (§ 67) wird die Intensität und 
damit die Induktion an ähnlichen Stellen dieselben Werthe auf 
weisen, wie es auch bei starren Magneten der Fall ist, wenn die 
Magnetisirung in ähnlichen Punkten denselben Werth hat. Folg 
lich wird die Tragfähigkeit ähnlich gelegener Schnitte derer Quer 
schnitt, d. h. dem Quadrat der Lineardimensionen, proportional sein; 
das Eigengewicht des Magnets wächst dagegen der dritten Potenz 
der Lineardimensionen proportional. Es folgt daraus, dass das er 
wähnte Belastungsverhältniss (Tragfähigkeit/Eigengewicht) bei 
ähnlichen Magneten den Lineardimensionen umgekehrt proportional 
wird. Somit sind grosse Magnete in dieser Beziehung ungünstiger 
dimensionirt, während man das Belastungsverhältniss theoretisch 
ins Unbegrenzte steigern kann, je kleiner man den Magnet nimmt. 
Hiermit ist die Erfahrung im Einklang: Silv. Thompson') er 
wähnt einen kleinen Elektromagnet von 0,1 Gramm Gewicht, welcher 
250 Gramm-Gewicht zu tragen vermochte, d. h. das 2500-fache 
des Eigengewichts. 
Falls die Induktion über die Schnittfläche nicht konstant, 
sondern variabel ist, wird die gesamte Zugkraft g offenbar ge 
geben sein durch das Doppelintegral 
(15) 
über die Schnittfläche S genommen. Dieser Werth wird nach 
einem bekannten Satze stets grösser sein als der Werth 
1) Silv. Thompson, 1. c. p. 34. Daselbst wird gezeigt, wie man 
die oben hergeleitete Beziehung auch so ausdrücken kann, dass die 
Tragfähigkeit der */3 Potenz bezw. der * a Wurzel des Eigengewichts pro 
portional ist, was mit der alten Bernoui 11 i-Häcker’schen empirischen 
Regel übereinstimmt (siehe auch Phil. Mag. [5] 26, p. 70, 1888.)
	        
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