Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

Analogie magnetischer Kreise mit verschiedenartigen Stromkreisen. 177 
elementar gehaltenen Briefe und Figuren enthalten eine merk 
würdige Vorahnung von Anschauungen, welche mehr als ein Jahr 
hundert später erst zur -vollen Entfaltung gelangen sollten. ■ 
Wiederholt findet man dann in der späteren Literatur Hin 
weise auf die allerdings noch sehr unklare Vorstellung, als ob der 
Magnetismus etwas in geschlossenen Bahnen Strömendes sei, ver 
bunden mit der Annahme, dass diese Strömung in Eisen leichter 
vor sich gehe als in indifferenten Medien. Bereits 1821 stellte 
Cumming in diesem Sinne Versuche über magnetische Leitfähig 
keit an 1 ). 
Ferner wird in verschiedenen Schriften von Ritchie, Stur- 
geon, Dove, Dub und de laRive mehr oder weniger deutlich 
die Theorie solcher geschlossenen magnetischen Kreisbahnen er 
örtert. Joule, welcher sich in den ersten Jahren seiner wissen 
schaftlichen Thätigkeit vielfach mit der Untersuchung elektro 
magnetischer Maschinen beschäftigte, hebt an einer Stelle folgenden 
Satz hervor 2 ): Die maximale Leistungsfähigkeit eines 
Elektromagnets ist direkt proportional seinem ge 
ringsten Querschnitt. Er stellt dann andererseits a. a. 0. p. 36 
die Behauptung auf, dass der »Widerstand« gegen Induktion der 
Länge des (geschlossenen) Elektromagnets proportional sei. Wenn 
wir diese und einige andere Sätze in den Schriften Jo ule’s zu 
sammenfassen , erhalten wir schon eine angenähert richtige Vor 
stellung der modernen Anschauungsweise auf diesem Gebiete, 
welcher freilich das mathematische Gewand noch fehlt. 
§ 112. Fortsetzung (Faraday, Maxwell). In ein vorgeschritte 
neres Stadium trat die Frage durch die von Faraday eingeführten 
Auffassungen, zu deren Veranschaulichung er sich mit Vorliebe 
der Kraftlinien bediente (§ 65) 3 ). Seine theoretischen Vorstell 
ungen wurden allerdings von den meisten seiner Zeitgenossen 
weder verstanden noch gewürdigt, wenn auch seine experimentellen 
Forschungen die höchste Bewunderung hervorriefen. Es lässt sich 
freilich nicht verkennen, dass den Anschauungen Faraday’s 
manche Unklarheit anhaftete, welche erst später, namentlich durch 
die Bemühungen Maxwell’s, allmählich aufgehoben wurde. 
1) Cumming, Phil. Trans. Cambridge Soc. 1821. 
2) Joule, Reprint of scientific papers, 1 p. 84. London 1884. 
3) Faraday, Exp. Res. 3, pp. 328—443. 
du Bois, Magnetische Kreise. 
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