Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

Analogie magnetischer Kreise mit verschiedenartigen Stromkreisen. 189 
seinen geometrischen Dimensionen ab; von der Natur des um 
gebenden Mittels ist sie nach den bisherigen Erfahrungen ebenfalls 
unabhängig. 1 2 ) Maxwell drückt sich, nachdem er das Ohm’sche 
Gesetz aufgestellt hat, darüber wörtlich folgendermassen aus: 
»Hierbei wird ein neuer Ausdruck, der Widerstand eines Leiters, 
eingeführt, welcher als das Verhältniss der elektromotorischen Kraft 
zu der von ihr erzeugten Stromstärke definirt wird Die Einführung 
dieses Ausdrucks hätte keinen wissenschaftlichen Werth gehabt, 
wenn nicht Ohm durch seine Versuche gezeigt hätte, dass er einer 
wirklichen physikalischen Grösse entspricht, d. h. dass er einen 
bestimmten Werth hat, welcher sich nur ändert, wenn die Natur 
[d. h. Beschaffenheit, Dimension und Temperatur] des Leiters eine 
andere wird«.*) 
Diese Warnung Maxwell’s, dass die Einführung neuer Be 
griffe, bezw. moderner Ausdrücke für alte Begriffe, lieber unter 
lassen werden sollte, solange deren wissenschaftlicher Werth nicht 
nachgewiesen ist, dürfte neuerdings nicht immer genügend beher 
zigt worden sein. 
Nach den von Maxwell erwähnten Versuchen, welche Ohm 
selbst anstellte, sind noch unzählige andere zur Prüfung seines 
Gesetzes ausgeführt worden. Wh erwähnen nur diejenigen von 
Fechner, Pouillet, Beetz, R. Kohlrausch und Chrystal 3 ). 
Letzterer fasst die Resultate seiner Untersuchungen, bei welchen 
eine von Maxwell vorgeschlagene Methode benutzt wurde, wie 
folgt zusammen: »Der elektrische Widerstand eines Leiters ändert 
sich innerhalb des ausgedehnten, zur Untersuchung herangezogenen 
Strombereichs noch nicht um ein Billionstel seines Werthes.« Das 
Ohm’sche Gesetz ist demnach mit einer Genauigkeit bestätigt 
worden, welche in der Physik kaum ihresgleichen findet. 
§ 121. Die magnetische Widerstandsfunktion. Stellen wir 
nun dem klassischen Ohm’schen Gesetze in seiner üblichen ein 
fachen Form 
1) Dabei wird von den neuesten Versuchen Sanford’s (Phil. Mag. 
[5] 35, p. 65, 1893) abgesehen, da diese einer Reihe kritischer Bedenken 
unterliegen, mindestens aber der einwandsfreien Bestätigung bedürfen. 
2) Maxwell, Treatise 2. Aufl. 1 § 241. 
3) Siehe Wiedemann, Lehre v. d. Elektricität. 3. Aufl. 1, §§ 329 
bis 353.
	        
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