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II. Theil. Anwendungen.
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die oben aufgestellte magnetische Gleichung (I) gegenüber
Es ist darin zwar der Induktionsfluss © eine, abgesehen von
Hysteresis, eindeutige Funktion der magnetomotorischen Kraft M;
beide Grössen sind aber durchaus nicht proportional, indem ihr
Verhältniss X keineswegs konstant ist, daher nicht als ein Widerstand
im Sinne Ohm’s betrachtet werden darf. Denn sobald man von
dieser Konstanz des Widerstandes absieht, könnte man in folge
richtiger Weise jede beliebige, noch so komplicirte Funktion in ihr
Argument dividiren und den Quotienten als einen mathematischen
Widerstand entgegen dem Anwachsen der Funktion betrachten.
Auch wäre man dann im Stande, fast jeden in der Natur statt
findenden Vorgang durch eine dem 0 hm’schen Gesetze entsprech
ende Gleichung darzustellen.
Was den thatsächlichen Verlauf der magnetischen »Wider
standsfunktion« X für einen gegebenen ferromagnetischen Körper be
trifft, so erinnern wir an die oben gegebene Definition, [Gleichung (8)]
Da L und S geometrische Konstanten sind, genügt es, den Gang
des Widerstandskoefficienten £ (des Reciproken der Permeabilität f.i)
zu betrachten, wie das bereits im ersten Kapitel (§ 14) geschehen
ist. Wir verweisen dafür auf die Kurve § = funct. (.§) [Fig. 4 p. 23]
und die Diskussion des Verlaufs derselben. Man kann bekannt
lich jede beliebige Kurve innerhalb eines kurzen Bereichs immer
angenähert durch eine Gerade darstellen; so weicht auch jene
Kurve des Widerstandskoefficienten, nachdem sie ihren Minimum
punkt durchlaufen hat, nur wenig von einer solchen ab. Sie kann
daher wenigstens in dem, für das betreffende Gusseisen geltenden
Abscissenintervall zwischen 25 und 500 C.-G.-S., innerhalb dessen die
technisch benutzten Intensitäten meistens hegen werden, dargestellt
werden durch die Gleichung
(10) S = a-b&$ [25<£)<500],
worin a und b zwei Konstanten bedeuten; und zwar wird a in
dem vorliegenden Falle nur einen geringen Werth aufweisen, da