Analogie magnetischer Kreise mit verschiedenartigen Stromkreisen. 191
die betreffende Gerade fast durch den Ursprung geht. Letzteres
wäre genau der Fall, wenn die Induktion 33 innerhalb des betrach
teten Bereichs vollkommen konstant wäre ; denn der Definition ge
mäss ist £ = £>/$8, also bei konstantem Nenner proportional dem
Zähler, d. h. graphisch darstellbar durch eine Gerade durch den
Ursprung. Bekanntlich ist aber die Induktion zwar in einem ge
wissen Intervall wenig veränderlich, jedoch nirgends vollkommen
konstant und strebt dieselbe auch keinem konstanten Werthe zu
(vergl. Fig. 3 p. 21).
Jene empirische Lineargleichung (10) ist in neuester Zeit von
verschiedenen Seiten besonders hervorgehoben worden 1 ); sie be
sitzt in Wirklichkeit eine wissenschaftlich untergeordnete Bedeut
ung. Setzt man sie in die Gleichung
ein, so kommt
(11)
welche Gleichung bis auf den konstanten Faktor 1/b mit der weiter
unten (§§ 138, 139) zu besprechenden älteren Frölich’sehen
Formel übereinstimmt. Obige, ebenfalls rein empirische und auf
dasselbe Bereich wie die Gleichung (10) zu beschränkende Be
ziehung (11) gilt offenbar zunächst nur für geschlossene Ringe,
weil che ihr zu Grunde hegende Kurve § — funct. (,£)) [Fig. 4 p. 23]
aus der normalen Magnetisirungskurve [Fig. 2 p. 20] hergeleitet ist,
bei welcher entmagnetisirende Wirkungen nicht berücksichtigt sind.
§ 122. Zusammenfassung. Wir haben die auf magnetischem
Gebiete noch vielfach herrschenden empirischen Methoden nicht
oder nur beiläufig erwähnt, was um so mehr gerechtfertigt war,
als wir uns jetzt im Besitze genügender rationeller Anhaltspunkte
befinden, um die Lösung der meisten praktischen Fragen mit
Erfolg in Angriff nehmen zu können.
Namentlich ist es die in Kap. VI (§§ 96—100) behandelte
Theorie der Gebr. Hopkinson vom Jahre 1886, welcher in
1) Vergl. namentlich Kennel ly, Elektrotechn. Zeitschr. 13, p. 205.
1892.