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II. Theil. Anwendungen.
Systeme ersinnen, bei denen die Streuung zuletzt zunimmt, und es
ist das sogar vermuthlich bei den meisten praktisch angewandten
Anordnungen thatsächlich der Fall, obwohl ausführlichere Versuche
hierüber zur Zeit nicht vorhegen. Es hängt eben ahes von der
Verth eihing des magnetisirenden Feldes der Spulen mit Bezug auf
die geometrische Gestalt des Ferromagnetikums ab, wie früher
(§ 95) eingehend erörtert wurde. Bei dem galvanischen Analogon
giebt es jedoch offenbar kein einziges Moment, welches diesen
magnetischen Sättigungserscheinungen entspricht.
Nach alledem muss unsere Schlussfolgerung dahin lauten, dass
die Übertragung des Ohm’sehen Gesetzes auf magnetische Kreise
unzulässig ist. In noch höherem Maasse gilt dies betreffs der
Kirchhoffsehen Gesetze für verzweigte Stromleiter, welche das
Ohm’sehe zur nothwendigen Voraussetzung haben. Die An
wendung jener Regeln auf magnetische Verzweigungen und
»Nebenschlüsse« wird fast immer zu quantitativ falschen Ergeb
nissen führen, oder im günstigsten Fall zu Resultaten, welche
nur qualitativ oder in roher Annäherung innerhalb eines engen
Bereichs richtig sind, 1 ) jedenfalls aber keine allgemeinere Bedeutung
beanspruchen können.
§ 124. Vergleichstabelle. Wenngleich nach obigen Ausführ
ungen die physikalische Identität der Theorie der magnetischen
Kreise mit der Theorie von Stromkreisen der verschiedensten Art
nicht zutrifft, so ist dagegen deren rein formelle Ähnlichkeit eine
weitgehende. Diese, eine Anzahl Gebiete der Physik umfassende
mathematische Analogie bietet immerhin grosses Interesse; wir
geben daher in diesem Paragraphen eine vergleichende Tabelle,
aus welcher das Wesen derselben in übersiehtheher Weise hervor
gehen dürfte. In 6 verschiedenen Spalten sind die den 6 be
trachteten Theorien zugehörigen Begriffe aufgeführt, und zwar in
nachfolgender Reihenfolge:
1) Vergl. hierzu Ayrton and Perry, on magnetic shunts, Journ.
Soc. Telegr. Engin. 15, p, 539, 1886 (das Original war dem Verfasser nicht
zugänglich). Einer Privatmittheilung des leider seither verstorbenen
römischen Physikers Pisati zufolge bestätigten die von ihm seiner Zeit
mit magnetischen Nebenschlüssen erhaltenen unregelmässigen Versuchs
resultate das im Texte Behauptete. Soweit der Verf. erfahren konnte sind
diese Untersuchungen Pisati’s nicht mehr veröffentlicht worden.