Dynamomaschinen, Elektromotoren.
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Interesse beanspruchen, als vielmehr für specielle Fälle bezw. be
stimmte Maschinentypen gelten und daher hauptsächlich in prak
tischer Beziehung werthvoll sind. 1 )
§ 131. Einführung des magnetischen Widerstandes. Wir
werden jetzt den magnetischen Kreis der Dynamomaschine vom
Standpunkt der in Kapitel VII entwickelten Anschauungen betrach
ten. Wir führen dazu den magnetischen Widerstand ein und zer
legen den magnetischen Kreis wieder in fünf Theile, wie oben
(§ 125). Die gesamte magnetomotorische Kraft ist dann wieder
die Summe von fünf Antheilen, deren jeder sich auch als das
Produkt des betreffenden Induktionsflusses in den zugehörigen
magnetischen Widerstand auffassen lässt, daher dann eine durch
Gleichung I (§ 119) bestimmte Form annimmt. Die Summe der
fünf Glieder, d. h. das rechte Glied der Hopkinson’sehen
Fundamentalgleichung (I) des § 128 wird dadurch ohne Weiteres
einer etwas andern Interpretirung fähig. Übrigens ist diese Um
formung der Hopkinson’sehen Gleichung, welche wir in § 122
in Aussicht stellten, eine rein äusserliche, welche das Wesen der
selben in keiner Weise berührt, vielmehr in gewissem Sinne be
reits in ihr enthalten ist; ein Gegensatz zwischen der Hopkinson-
schen Behandlungsweise und der jetzt zu erörternden Auffassung
besteht nicht. Um dies analytisch näher zu erläutern, bemerken
wir, dass jedes der fünf Gheder der Gleichung (I) § 128, z. B. das
erste, unter Heranziehung der Definitionen des § 119 folgender-
maassen umgestaltet werden kann:
Die vollständige Gleichung der magnetischen Charakteristik
(§ 96) wird, indem wir jedes einzelne Glied der Gleichung (I) in
ähnlicher Weise transformiren,
(Ia) M = X, ®, + 2 X, ©, + 2 X, * ®, + X> ®, + 2 X, = F H (®.)
oder
2X ä + (X 1 + 2rX s + rX 4 -f2X)
1) Eine sehr vollständige und übersichtliche tabellarische Zusammen
stellung der Versuchsergebnisse von Streuungsmessungen gibt Kittler j
Handbuch der Elektrotechnik 2. Aufl. 1, p. 650, Stuttgart 1892.
du Bois, Magnetische Kreise.
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