Dynamomaschinen, Elektromotoren.
213
die Streuung der oben beschriebenen Edison-Hopkin so ti
schen Dynamo (§§ 125,130) nach dem in Fig. 28 p. 198 dargestellten
Streuungsschema durchgerechnet; er leitete daraus einen vom
Werthe der Induktion unabhängigen Streuungskoefficient v = 1,40
ab. Er zeigte ferner, dass, wenn man diesen Werth in Gleichung (I)
(§ 128) einsetzte, die Kurve D (Fig. 29 p. 206) noch besser mit
den von den Gebr. Hopkinson beobachteten Punkten zusammen
fiel, als unter Einführung des Werthes v = 1,32, wie er von den
Gebr. Hopkinson gemessen war (§ 130); die Ursache dieser
Abweichung ist wahrscheinlich theilweise darin zu suchen, dass
diese Forscher die Probespule um die Mitte statt um den oberen
Theil der Magnetschenkel legten (vergl. p. 207 Anmerk.).
Demgegenüber lässt sich nicht verkennen, dass in manchen
anderen Fällen die theoretische Vorausberechnung magnetischer
Luftwiderstände noch Vieles zu wünschen übrig gelassen hat,
indem bei der fertigen Maschine häufig erheblich kleinere Wider
stände beobachtet wurden, als die vorausberechneten Werthe.
Es rührt das zum grossen Theile daher, dass am Rande des Inter-
ferrikums die Induktionslinien infolge der Streuung nach Aussen
hin Ausbuchtungen aufweisen; der in Rechnung zu ziehende Quer
schnitt des Interferrikums wird dadurch grösser als der geometri
sche und zwar um einen Betrag, der sich schwerlich ohne Willkür
richtig schätzen lässt. Die Gebr. Hopkinson wiesen übrigens in
ihrer grundlegenden Arbeit (a. a. 0. p. 95) auf diesen Umstand
hin und berücksichtigten ihn dadurch, dass sie den Querschnitt
des Interferrikums S 2 = 1600 qcm setzten (wie § 128 angegeben),
während er thatsächlich nur 1410 qcm betrug.
§ 133. Sonstige Bestimmung von Luftwiderständen. Aus
dem besondern, wiederholt betonten Grunde, dass bei Dynamo
maschinen die konstanten magnetischen Widerstände der inter-
ferrischen bezw. Lufträume die Hauptrolle spielen, kann man auch
die im vorigen Kapitel VII besprochenen Analogien zu ihrer Be
stimmung oder ungefähren Schätzung heranziehen. Die Perme
abilität des Interferrikums ist bekanntlich Eins, während diejenige
des Ferromagnetikums gegen jene als unendlich gross betrachtet
werden darf, da sie unter den bei einer Dynamomaschine
obwaltenden Umständen immer sehr hohe Werthe aufweist, wie
oben (§ 126) angegeben.