Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

Dynamomaschinen, Elektromotoren. 217 
Verschiebung bildet der Winkel a, um welchen die neutrale Zone 
im Sinne der Drehung der Armatur von ihrer symmetrischen Stel 
lung, der »Kommutirungsebene« bei stromloser Armatur, abweicht. 
Der Winkel « ist daher positiv, wenn die Maschine als Stromerzeuger 
mit Bürstenvorschub, negativ, wenn sie als Motor mit Bürsten 
rückschub benutzt wird; wir betrachten ihn im Folgenden als in 
Bogenmaass ausgedrückt (d. h. wenn y denselben Winkel in Graden 
bedeutet, so ist u — n y/180). 
§ 135. Berechnung der Armaturreaktion. Der Armatur- 
strom Ta sei positiv angenommen im Sinne der von der Maschine 
selbst inducirten elektromotorischen Kraft 
(bezw. Gegenkraft). Arbeitet sie daher als 
Stromerzeuger, so ist der Strom positiv, be 
nutzt man sie dagegen als Motor, so wird 
er negativ. Betrachten wir nun irgend 
einen geschlossenen Integrationsweg durch 
den magnetischen Kreis der Maschine, etwa 
ABC DE FA (Fig. 33), zunächst abgesehen 
von der Schleife BCGH. Das Linienintegral 
M—O^nnl'M der von den Feldmagneten 
erzeugten Intensität (§ 126) wird dann, falls 
die Maschine Strom erzeugt, verringert in 
folge der Wirkung derjenigen »Amperewind- 
ungen« der Armatur, welche zwischen den 
um die spitzen Winkel -j- a und — «zu der (im vorhegenden Falle 
vertikalen) Symmetrieebene geneigten Ebenen liegen. Die übrigen 
Amperewindungen der Armatur erzeugen Induktionslinien parallel 
der (vertikalen) Symmetrieebene, kommen daher nur für die Ab 
lenkung der Richtung des Induktionsflusses, nicht für die Ver 
ringerung seines Werthes in Betracht. 
Bei einer Edison-Hopkinson’sehen Armatur von m Win 
dungen lässt sich aus der Art, wie die Integrationskurve mit den 
Windungen verschlungen ist, zeigen, dass diese Verringerung des 
Linienintegrals, d. h. gewissermaassen die »magnetomotorische Gegen 
kraft« *) der Armatur, gleich 0,4 umTa ist, wobei, wie gesagt, 
1) Es ist zu bemerken, dass bei Bürstenvorschub die magnetomoto 
rische Kraft der Armaturwindungen eine »Gegenkraft« bildet, wenn die 
Maschine Strom erzeugt, dagegen beim Elektromotor diejenige der 
Fig. 33.
	        
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