Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

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II. Theil. Anwendungen. 
Den Zusammenhang der empirischen Lineargleichung (10) § 121 
für den magnetischen Widerstandskoefficient § als Funktion der 
Intensität § mit der Fr öli ch sehen Formel haben wir bereits 
a. a. 0. besprochen; er fällt beim ersten Blick auf, wenn man 
Gleichung (11) p. 191 vergleicht mit Gleichung (16) p. 222. Freilich 
bezieht sich letztere demnach nur auf geschlossene magnetische 
Kreise ohne Interferrikum und gilt ausschliesslich innerhalb des 
Bereichs, in welchem für das betreffende ferromagnetische Material 
§ = a + b £ 
gesetzt werden darf. 
Dementsprechend äussert sich Frölich in einer neueren Ab 
handlung folgendermaassen ‘): »Wie aus unseren Betrachtungen 
hervorgeht, gilt meine ältere Formel (16) für Elektromagnete mit 
geringen Luftzwischenräumen, also gerade für die neueren Dynamo 
maschinen, bei welchen man die Luftzwischenräume auf ein Mini 
mum zu reduciren sucht.« Im Anschlüsse hieran entwickelt Fr ö - 
lieh sodann eine neuere Formel mit einem Zusatzgliede, welche 
nun auch für Elektromagnete mit beliebig ausgedehntem Inter 
ferrikum in gewisser Annäherung gilt. 
Da aber die Gleichung (17), wie ausdrücklich bemerkt, nur 
für unvollkommene magnetische Kreise mit bereits erheblichem 
Entmagnetisirungsfaktor gilt, so darf deren Nichtübereinstimmung 
mit der älteren Fr öli ch’sehen Formel nicht Wunder nehmen, 
vielmehr dürfte sie durch das verschiedene Anwendungsbereich 
beider Ausdrücke genügend begründet erscheinen. 
§ 140. Allgemeine Anordnung des magnetischen Kreises. 
Wir haben die bisherigen, vorwiegend theoretischen Erörterungen 
über den magnetischen Kreis von Dynamomaschinen und Elektro 
motoren immer an einem bestimmten, klassisch gewordenen Bei 
spiel, der Edison-Hopkinson’sehen Maschine (Fig. 28 p. 198), 
erläutert. Wh* schreiten jetzt zu einer Besprechung der sehr ver 
schiedenen Formen, welche solche magnetische Kreise bei den 
in der Praxis vorkommenden Maschinen zeigen. 
Trotz der ausserordentlichen Mannigfaltigkeit der Konstruk 
tionstypen, welche sich beim Bau von Dynamomaschinen und 
Elektromotoren in den letzten zwanzig Jahren entwickelt und zum 
1) 0. Frölich, Elektrotechn. Zeitschr. 14, p. 403. 1893.
	        
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