Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

Dynamomaschinen, Elektromotoren. 
225 
Theil eingebürgert haben, und der entsprechenden Verschieden 
heit in der Anordnung des magnetischen Kreises, lassen sich 
doch bei letzterm immer drei Haupttheile unterscheiden: 
1. Der Feldmagnet, dessen Zweck am allgemeinsten dahin 
zusammengefasst werden kann, dass ihm die dauernde Durch 
leitung des magnetischen Induktionsflusses der Maschine auf einem 
grossen Theile seines Verlaufs zufällt; zugleich ist er in der über 
wiegenden Mehrzahl der Fälle der Sitz der magnetomotorischen 
Kräfte, welche jenen Induktionsfluss erzeugen. 
2. Die Armatur, das Hauptorgan der Dynamomaschine, 
welches die Stromleiter ‘) trägt, in denen die, die mit der Maschine 
bezweckte Stromerzeugung bedingenden, elektromotorischen Kräfte 
inducirt werden. 
3. Das Int er f errikum, welches den Übergang des Induk 
tionsflusses zwischen den beiden, sich relativ zu einander bewegen 
den, ferromagnetischen Haupttheilen vermittelt. 
Diese drei Theile lassen sich bei allen Dynamomaschinen 
erkennen, sie mögen zur Erzeugung von Gleichstrom, gewöhn 
lichem zweiphasigen oder auch mehrphasigen Wechselstrom (»Dreh 
strom«) 1 2 ) bestimmt sein; bei der Unterscheidung jener Theile 
ist ausschliesslich ihre Wirkungsweise, nicht ihre äussere geome 
trische oder mechanische Anordnung zu beachten. Bei fast allen 
Gleichstrommaschinen bleibt der Feldmagnet unbeweglich, während 
die Armatur sich dreht. Bei manchen Wechselstrommaschinen 
trifft dies ebenfalls zu, während es sich bei vielen anderen um 
gekehrt verhält, indem eine fest gelagerte Armatm* im Betrieb 
erfahrungsgemäss manche Vorzüge bietet. 
Für die Frage, welcher Theil als Feldmagnet, welcher als 
Armatur aufzufassen ist, kommt indessen die Drehbarkeit desselben 
gar nicht in Betracht. Vielmehr ist in jedem Fall der Feldmagnet 
dasjenige Organ, in Bezug auf welches der sich hindurchwindende 
Induktionsfluss, unabhängig von jeder Drehung, unveränderlich 
bleibt. Hingegen erleidet die Magnetisirung der Armatur periodi 
sche Änderungen des Werthes, der Richtung, oder der Vertheilung, 
1) Diese bestehen meistens aus Kupfer; vergl. indessen § 144. 
2) Gleichstromarmaturen unterscheiden sich in magnetischer Hin 
sicht nicht wesentlich von solchen für Wechselstrom. Der Unterschied 
ist in überwiegendem Maasse in der Bewickelungsart und im Strom 
abgeher zu suchen. 
du Bois, Magnetische Kreise. 
15
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.