Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

Dynamomaschinen, Elektromotoren. 
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Regeln schwerlich aufzustellen sind. Hervorgehoben sei nur, dass 
die Hauptlinien des Gerüstes sich möglichst dem Verlaufe der 
Induktionslinien anschmiegen sollen ; dementsprechend sind starke 
Krümmungen der Leitkurve des magnetischen Kreises (§ 15) zu 
vermeiden, weil die Induktionslinien diesen nicht folgen können. 
Ferner sollen zwei Theile des Kreises, deren magnetisches 
Potential merklich verschieden ist, zwischen denen folglich eine 
erhebliche magnetomotorische Kraft besteht, sich gegenseitig an 
keiner Stelle zu sehr nähern, damit nicht ein Übergang der Induk 
tionslinien durch die zwischenhegende Luft, d. h. ein Verlust der 
selben, stattfinde. Auch sollen an Stellen, wo merkliche magneto 
motorische Kräfte auftreten, keine anderen Zwecken dienende 
ferromagnetische Körper — Bodenplatten, Axen, Verbindungs 
bolzen u. s. w. — angebracht werden, weil diese schädliche mag 
netische Kurzschlüsse bedingen. 1 ) Endlich sind alle vorspringen 
den Punkte, Ecken und Kanten thunlichst abzurunden, weil 
erfahrungsmässig immer eine gewisse Streuung von ihnen ausgeht. 
§ 142. Fortsetzung (Polschuhe, Material). Besondere Sorg 
falt erheischt die Gestaltung der Polschuhe, welche sich an die 
Armatur anschmiegen; sie sollen einen möglichst gleichmässigen 
Übergang der Induktionslinien über die ganze Ausdehnung des 
Interferrikums bewerkstelligen. Sie beeinflussen dadurch mittelbar 
die Potentialvertheilung am Kommutator, die nicht allzuviel von 
der idealen Sinuskurve 2 ) abweichen soll. Auch ist ein direkter 
Übergang vonlnduktionshnien zwischen benachbarten »Polhörnern«, 
statt durch die Armatur, zu verhindern. 
Die ökonomischen Gründe, wegen derer man die Grösse des 
Feldmagnets oder vielmehr die »Feldamperewindungen« zu ver 
ringern strebt, finden ihr natürliches Gegengewicht in der Noth- 
wendigkeit, jene die »ArmaturampereWindungen« stets beherrschen 
zu lassen, so dass Armaturreaktion und Funkenbildung nicht zu 
sehr Überhand gewinnen (vergl. § 134). Und zwar gilt dies für 
Stromerzeuger wie auch für Elektromotoren; nur in Fällen, wo es 
bei Letzteren auf möglichst geringes Gewicht ankommt, konstruirt 
man zuweilen leichtere Feldmagnete. 
1) Vergl. die Angabe über Kurzschluss durch eine Bodenplatte (§ 130). 
2) Vergl. § 135; von der Selbstinduktion der Armaturbewicklung wird 
dabei abgesehen. Siehe auch p. 295 Anm. 
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