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II. Theil. Anwendungen.
Um die Forderung möglichst hoher Permeabilität zu erfüllen,
wählt man als Material für die Feldmagnete am besten das
weichste ausgeglühte Schmiedeisen. Da jedoch die im Vorigen
erörterten Bedingungen häufig zu sehr komplicirten Gestalten für
das Gerüst führen, welche man nicht wohl schmieden kann, so
zieht man oft vor, dasselbe aus einem Guss herzustellen, wodurch
dann zugleich Fugen vermieden werden (§ 144). Der weit geringem
Permeabilität des Gusseisens wegen muss man dann alle Quer
schnitte grösser wählen. Übrigens können auch verschiedene Arten
Gussstahl, sogenannter »Mitisguss« 1 ) oder »schmiedbarer Guss« 2 )
benutzt werden. Vielfach werden schmiedeeiserne Schenkelkerne
mit gusseisernen Einfassungen und Polschuhen kombinirt.
Wegen der fast völligen Unveränderlichkeit des Induktions
flusses durch den Feldmagnet kommt es auf die Hysteresis des
Materials an und für sich weniger an; diese bietet sogar für das
»Angehen« der Maschine einen gewissen Vorzug. Ebensowenig
sind Wirbelströme zu befürchten, sodass man das Material nicht
zu zertheilen braucht, sondern es massiv verwenden kann. 3 )
§ 143. Anordnung der Armatur. Für Armaturen gilt gerade
das Gegentheil des im letzten Absatz Angeführten, indem hier die
Magnetisirung eine in jeder Hinsicht wesentlich veränderliche
Grösse ist (§ 140). Man baut dieses Organ daher ausschliesslich
aus dünnem gestanzten Eisenblech oder aus Eisenband (in ein
zelnen Fällen auch noch aus rundem oder besser quadratischem
Eisendraht) auf, dessen Dicke je nach den rascheren oder lang
sameren Variationen der Magnetisirung einen kleinern oder grossem
Bruchtheil eines Millimeters beträgt (vergl. § 187). Entsprechend
dem Zweck dieser Zertheilung, die Bahnen der parasitischen Wirbel
ströme (»Foucault-Ströme«) im Armaturkörper zu unterbrechen,
1) Durch geringen Aluminiumzusatz leichtflüssig gewordenes Schmiede
eisen; diese Legirung empfiehlt Silv. Thompson, Dynamo-electric
Machinery, 4. Aufl. p. 149, London 1892.
2) Der Verf. (Elektrotechn. Zeitschr. 13, p. 580, 1892) fand, dass
dieses Material bedeutend höhere Permeabilität und dabei geringere
Hysteresis aufweist als gewöhnliches Gusseisen (vergl. Fig. 94 p. 370).
3) Für weitere Einzelheiten betreffs der Konstruktion der Feld
magnete sei auf Kittier, Handbuch der Elektrotechnik, 2. Aufl. 1, Kap. IX,
Stuttgart 1892, hingewiesen.