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I. Theil. Theorie.
Vektoren. Dementsprechend kann man umgekehrt einen Vektor in
beliebige Vektorkomponenten nach gegebenen Richtungen, nament
lich nach denjenigen der Koordinatenaxen, zerlegen. Den nume
rischen Werth einer Vektorkomponente erhält man durch Multi
plikation desjenigen des Vektors selbst in den Kosinus des zwischen
beiden Richtungen eingeschlossenen Winkels.
Wegen der wesentlichen Verschiedenheiten der mit Skalaren
oder Vektoren vorzunehmenden mathematischen Operationen ist
es wünschenswerth, dem Zeichen für eine physikalische Grösse
ansehen zu können, welcher von beiden Gruppen sie angehört.
Man bezeichnet daher ziemlich allgemein Grössen, deren Vektor
charakter hervorgehoben werden soll, mit grossen deutschen Buch
staben 1 ). Wir werden uns dieser Gepflogenheit anschliessen und ver
weisen für weitere vektorgeometrische Betrachtungen auf Kap. III.
§ 4. Die magnetische Intensität. Nach dieser unvermeid
lichen Abschweifung kehren wir zum magnetischen Zustandsvektor
zurück; wir wenden uns nunmehr zur Bestimmung seines numeri
schen Werthes, indem wir unsere Probespule in der Orientirung
maximaler Induktion belassen und untersuchen, von welchen ver
änderlichen Grössen die inducirte Elektricitätsmenge Q ferner noch
abhängt. Wir finden dann, dass sie der Windungsfläche S direkt,
dem Widerstande 11 umgekehrt proportional ist; diese mit dem
magnetischen Zustande offenbar in keinerlei Beziehung stehenden
Faktoren eliminiren wir, wenn wir den Ausdruck QRlS bilden;
diesen haben wir dann als das absolute Maass für den magnetischen
Zustand zu betrachten und schreiben demgemäss
(1)
Q R
S ■
Dabei ist zu beachten, dass, falls Q, R und S in irgend
einem in sich zusammenhängenden Maasssystem ausgedrückt sind,
der Ausdruck QRiS den magnetischen Zustand ebenfalls in diesem
Systeme misst. Thatsächlich pflegt man sich bei Betracht
ungen, wie sie uns hier beschäftigen, ausschliesslich des elektro-
1) Diese Gewohnheit wurde von Maxwell in seinem »Treatise on
Electricity and Magnetism« eingeführt. Man findet statt dessen neuer
dings bei manchen britischen Autoren fett gedruckte Buchstaben mitten
im Text, welche diesem aber kaum zur Zierde gereichen.