Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

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II. Theil. Anwendungen. 
facheil magnetischen Kreis; die Betrachtung wird dabei 
möglichst übersichtlich, wie wir es an dem Beispiel der Edison- 
Hopkinson’sehen Dynamo gezeigt haben. Nun ist zwar von 
Rowland bewiesen worden, dass es aus theoretischen Gründen 
besser ist, wenn der magnetische Kreis einer Dynamo ein ein 
facher ist, als dass man einen mehrfachen bezw. einen verzweigten 
Kreis anordne; jedoch die theoretischen Gründe sind in solchen 
Fällen nicht immer die einzigen zu berücksichtigenden. 
Was zunächst die gewöhnlichen 
Gleichstrommaschinen betrifft, so wird bei 
verzweigtem magnetischen Kreise das mag 
netische Feld symmetrischer; ferner ist 
es in diesem Falle leichter, den mecha 
nisch-konstruktiven Schwierigkeiten zu 
begegnen, welche aus den sehr erheb 
lichen magnetischen Zugkräften erwachsen. 
Eine kommutatorlose Gleichstromma 
schine mit einfachem magnetischen Kreise 
liefert einen zweiphasigen Wechselstrom, 
dessen Frequenz 1 ) der Tourenzahl gleich ist. Da aber letztere 
nicht soweit gesteigert werden kann, dass erstere einen genügenden 
Werth erreicht, so ergibt sich bei Wechselstrommaschinen die 
Nothwendigkeit, die Periodenzahl dadurch zu ver-w-fachen, dass 
man n magnetische Kreise anordnet, wobei es ganz gleichgiltig ist 
ob die Armatur oder aber die Feldmagnete beweglich sind. 
In Fig. 34 ist beispielsweise das Schema einer Maschine mit 
vierfachem magnetischem Kreise dargestellt; durch die Pfeile ist die 
Richtung der Induktionslinien angedeutet. Man wird nun beim 
Entwurf der Maschine jeden der vier magnetischen Theilkreise für 
sich nach den im Vorigen entwickelten maassgebenden Gesichts 
punkten betrachten; das Produkt © X des vorgeschriebenen In 
duktionsflusses © in den vorausberechneten, möglichst niedrig zu 
haltenden, magnetischen Widerstand X ergibt die erforderliche 
magnetomotorische Kraft M, welche auf den betreffenden Theil- 
Fig. 34. 
1) d. h. die Anzahl voller Perioden pro Sekunde (gleich der halben 
»Wechselzahl«), welche bei den heute üblichen Wechselströmen etwa 
zwischen 40 und 120 zu liegen pflegt; dabei zeigt sich eine ausgesprochene 
Tendenz die Frequenz bis zu jenem untern Grenzwerth zu verringern.
	        
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