Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

Elektromagnete, Transformatoren. 
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schiedener Weise gegeben werden kann, würde hier zu weit führen. 
Die entwickelte Wärmemenge bewirkt unter geeigneten Umständen 
eine Temperaturerhöhung des Ferromagnetikums, welche freilich 
bei einem nur einmaligen Kreisprocess einen geringen Werth, etwa 
von der Ordnung eines Tausendstel Grad, aufweist, bei häufiger 
Wiederholung aber recht merklich wird. 
Einen vollständigen Kreisprocess nennt man, streng 
genommen, einen solchen, welcher sich zwischen den Intensitäts 
grenzen — co und -j- co abspielt, denen als Ordinatenbereich offenbar 
die Maximalmagnetisirung (§ 13) entspricht. Für die meisten 
Zwecke genügt es jedoch schon, dass man hohe endliche Werthe 
der Intensität ins Auge fasst; insbesondere kann dann weder der 
Grenzwerth der Magnetisirung noch die umgesetzte Energiemenge 
noch merklich zunehmen; es genügt daher, den Werth der letztem 
für solche angenähert vollständige Processe anzugeben. Solche 
Bestimmungen hat Ewing bei seiner umfassenden Durchforschung 
des vorhegenden Gebiets in grosser Anzahl geliefert * 1 ). Der Werth 
von u variirt etwa zwischen 10000 Erg pro Kubikcentimeter für 
das weichste ausgeglühte Eisen und über 200000 Erg pro Kubik 
centimeter für glasharten Wolframstahl. 
Bei unvollständigen Kreisprocessen mit beschränkterem Mag- 
netisirungsbereich weist auch die umgesetzte Energie dement 
sprechend geringere Werthe auf. Schon bei seinen grundlegenden 
Bestimmungen hatte War bürg versucht, ihre Beziehung zum 
Grenzwerthe der Magnetisirung klarzulegen, fand aber keine Ge 
setzmässigkeiten, namentlich keine Proportionalität von u mit 
Neuerdings hat Steinmetz, indem er sich auf das Zahlenmaterial 
Ewing’s stützte, gefunden, dass man die Vorgänge durch folgende 
empirische Beziehung angenähert darstellen kann: 
u = 0(3,- &) 1 - 6 oder u = B (ö, - , 
worin C und B Materialkonstanten, 3, und % (bezw. 31, und 3I 2 ) 
den obern und untern Grenzwerth bedeuten; letztere brauchen 
nicht numerisch gleich zu sein. Die — im algebraischen Sinne 
für isotherme oder für isentropische (adiabatische) Kreisprocesse (siehe 
War bürg und Honig loc. cit. p. 817, Ewing, Proc. Eoy. Soc. 28, 
p. 22, 1881 und 24, p. 39, 1882); indessen kommt es hierauf für die meisten 
Zwecke wenig an. 
1) Ewing, Phil. Trans. 176, H, p. 523. 1885.
	        
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