Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

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Elektromagnete, Transformatoren. 
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(angenähert) vollständigen Kreisprocess als eine Materialkonstante 
betrachtet werden. Ebensowenig wie die Koercitivintensität ändert 
sich der Flächeninhalt der Schleifen bei der Scheerung; da er- 
fahrungsgemäss die Abscissendifferenz zwischen dem auf- und dem 
absteigenden Aste der Schleife bei verschiedenen Werthen der Ordi 
nate ziemlich unverändert bleibt, so ist jener Flächeninhalt in 
erster Annäherung gleich dem vierfachen Produkt aus der Koer 
citivintensität in den erreichten Grenzwerth der Magnetisirung; 
folglich kann man nach dem Vorgänge J. Hopkinson’s (a. a. 0.) 
angenähert schreiben 
(3) u = 4 £)<?. 
Bei einer bestimmten Substanz ist demnach der Energieumsatz für 
einen gegebenen Kreisprocess nur abhängig von dessen Magneti- 
sirungsbereich, nicht von der Körpergestalt. Auch die procentuellen 
Differenzen der Ordinaten, welche dem auf- bezw. dem absteigenden 
Aste entsprechen, werden dadurch kaum berührt, wie Fig. 36 A. 
zeigt. Die häufig aufgestellte Behauptung, die Hysteresis komme 
bei kürzeren Körpergestalten weniger in Betracht, bezieht sich 
daher nur darauf, dass erstens für einen gegebenen Grenz 
werth der Intensität des fremden Feldes das Magnetisirungsbereich 
und damit die Koercitivintensität dann von vorneherein geringer 
werden, und zweitens auf die im Vorigen erörterte erhebliche 
Abnahme der Retentionsfähigkeit. 
§ 150. Permanente Magnete. Obwohl das Interesse an der 
Herstellung starker remanenter Magnete heutzutage ein weit ge 
ringeres ist, als zur Zeit, wo die Beziehungen zwischen Elektricität 
und Magnetismus noch nicht aufgedeckt waren, bleiben dieselben 
doch für manche Zwecke, namentlich der messenden Physik, 
wichtig. Dabei wird es in den meisten Fällen auf möglichste 
Konstanz der remanenten Magnetisirung, wodurch sie erst zu einer 
wirklich permanenten wird, in anderen mehr auf einen hohen 
Werth derselben ankommen; wir werden sehen, dass diese beiden 
Bedingungen sich bis zu einem gewissen Grade gegenseitig aus- 
schliessen. Durch die Erfahrungen der allerneuesten Zeit scheint 
die Möglichkeit der Herstellung genügend permanenter Magnete 
wieder näher gerückt, nachdem man lange an ihr gezweifelt hatte. 
Die aufzustellenden Bedingungen betreffen die Gestalt, das Material 
und die Behandlung der Magnete. Zuvor ist zu bemerken, dass 
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