;
Elektromagnete, Transformatoren.
243
(angenähert) vollständigen Kreisprocess als eine Materialkonstante
betrachtet werden. Ebensowenig wie die Koercitivintensität ändert
sich der Flächeninhalt der Schleifen bei der Scheerung; da er-
fahrungsgemäss die Abscissendifferenz zwischen dem auf- und dem
absteigenden Aste der Schleife bei verschiedenen Werthen der Ordi
nate ziemlich unverändert bleibt, so ist jener Flächeninhalt in
erster Annäherung gleich dem vierfachen Produkt aus der Koer
citivintensität in den erreichten Grenzwerth der Magnetisirung;
folglich kann man nach dem Vorgänge J. Hopkinson’s (a. a. 0.)
angenähert schreiben
(3) u = 4 £)<?.
Bei einer bestimmten Substanz ist demnach der Energieumsatz für
einen gegebenen Kreisprocess nur abhängig von dessen Magneti-
sirungsbereich, nicht von der Körpergestalt. Auch die procentuellen
Differenzen der Ordinaten, welche dem auf- bezw. dem absteigenden
Aste entsprechen, werden dadurch kaum berührt, wie Fig. 36 A.
zeigt. Die häufig aufgestellte Behauptung, die Hysteresis komme
bei kürzeren Körpergestalten weniger in Betracht, bezieht sich
daher nur darauf, dass erstens für einen gegebenen Grenz
werth der Intensität des fremden Feldes das Magnetisirungsbereich
und damit die Koercitivintensität dann von vorneherein geringer
werden, und zweitens auf die im Vorigen erörterte erhebliche
Abnahme der Retentionsfähigkeit.
§ 150. Permanente Magnete. Obwohl das Interesse an der
Herstellung starker remanenter Magnete heutzutage ein weit ge
ringeres ist, als zur Zeit, wo die Beziehungen zwischen Elektricität
und Magnetismus noch nicht aufgedeckt waren, bleiben dieselben
doch für manche Zwecke, namentlich der messenden Physik,
wichtig. Dabei wird es in den meisten Fällen auf möglichste
Konstanz der remanenten Magnetisirung, wodurch sie erst zu einer
wirklich permanenten wird, in anderen mehr auf einen hohen
Werth derselben ankommen; wir werden sehen, dass diese beiden
Bedingungen sich bis zu einem gewissen Grade gegenseitig aus-
schliessen. Durch die Erfahrungen der allerneuesten Zeit scheint
die Möglichkeit der Herstellung genügend permanenter Magnete
wieder näher gerückt, nachdem man lange an ihr gezweifelt hatte.
Die aufzustellenden Bedingungen betreffen die Gestalt, das Material
und die Behandlung der Magnete. Zuvor ist zu bemerken, dass
16*