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1. Theil. Theorie.
Verhältnis zu ihren Querdimensionen, auf Punkte in ihrem Innern.
Nennt man die Windungszahl n, die Länge L, so beträgt die
magnetische Intensität an allen von den Enden genügend weit
entfernten Punkten
CO
4 re n 1
£ = j
Sie ist also geometrisch nur bestimmt durch nIL, d. h. durch
die Anzahl Windungen pro Längeneinheit, und hängt weder von
der Gestalt noch vom Inhalt der Windungsfläche ab. An den
Enden selbst beträgt der Werth von iQ, wie man bei einiger Über
legung einsieht, nur die Hälfte des Obigen,
(8)
^ 2 n n I
/. '
und fällt rasch ab, je weiter man sich auf der Axe nach aussen
fortbewegt, bis dann endlich in grösseren Entfernungen die Glei
chung (6) wieder Gültigkeit erlangt. Die Gleichung (7) gilt na
mentlich auch für lange geschlossene Spulen, d. h. solche,
deren Axe irgend eine in sich geschlossene Linie, die Leitkurve
der Spule, bildet, daher keine Enden aufweist; solche Spulen
werden wir weiter unten häufig zu betrachten haben.
Was die gegenseitige Beziehung zwischen der Stromrichtung
in den Leitern und der Richtung des erzeugten Feldes betrifft, so
ist diese in den angeführten Fällen A, B, C, D stets dieselbe, wie
die zwischen dem Sinne der Uhrzeigerbewegung und der Richtung
vom Zifferblatt zum Werke und zwar unabhängig davon, ob der
elektrische Stromleiter gerade und die magnetische Intensitätslinie
kreisförmig ist oder umgekehrt.
§ 7. Diamagnetische und paramagnetische Substanzen.
Wie gleich anfangs hervorgehoben, haben wir bisher als Medium,
worin die Erscheinungen sich abspielen sollten, stets den leeren
Raum vorausgesetzt. Von seinem, im Vorigen beschriebenem mag
netischem Verhalten weicht indessen dasjenige aller materiellen
Substanzen, mit Ausnahme besonders zu diesem Zwecke darge
stellter Gemische, mehr oder weniger ab 1 ). Um dies näher zu
untersuchen bringen wir eine beliebige isotrope Substanz an eine
1) Faraday, on the magnetic condition of ali matter. Exp. Res. 3.
Ser. 20 und 21. (1845.)