Elektromagnete, Transformatoren.
279
ihr zu widerstehen im stände sind. Die Bohrungen L v L, in der
Richtung der Axe des Feldes gestatten gegebenenfalls magneto
optische Beobachtungen, werden aber für gewöhnlich mittels der
losen Eisenkerne K t bezw. K 3 ausgefüllt, weil eine unnöthige Ver
mehrung des magnetischen Widerstandes an dieser Stelle nicht
eiwünscht ist. 1 ) Das Toroid ruht auf zwei Rothgusslagern, welche
ihrerseits von einem, mit Rollen Ji 2 , B 3 , und Stellschrauben
E 1 ,E 3 ,E 3 versehenen, dreifüssigen Holzgestell F 1 F 2 F 3 unterstützt
werden. Der Tisch T T dient zum Aufstellen von Hilfsapparaten ;
die Axe des Feldes kann durch Umstülpen des ganzen Apparats
vertikal gestellt werden, wie es für manche Versuche erwünscht ist.
§ 170. Bewickelung des Elektromagnets. Von einer Be
sprechung allgemeiner Bewickelungsregeln und Schaltungsschemata
für Elektromagnete ist bisher abgesehen worden, weil die Art der
Bewickelung sich in jedem Specialfalle aus den obwaltenden be
sonderen Umständen meist in verhältnissmässig einfacher Weise
bestimmen lässt 2 ). Hervorgehoben sei nur, dass die altherge
brachten Regeln, welche die Benutzung von Batterien, d. h.
von Stromquellen, deren elektromotorische Kraft und innerer
Widerstand als konstant betrachtet werden — was übrigens selten
zutrifft — heutzutage weniger Interesse bieten. Vielmehr handelt
es sich in den meisten Fällen um selbstregulirende Dynamo
maschinen, Strassenleitungen oder Akkumulatoren, d. h. Strom
quellen, welche eine konstante Potentialdifferenz liefern und bei
1) Sobald der Luftzwischenraum Z kein allzu geringer ist, kommt
es freilich, wie auch die Beobachtung zeigte, wenig darauf an, ob die Bohr
ungen mit Eisenkernen ausgefüllt sind oder nicht, weil der Luftwider
stand dann überwiegt (vergi. § 175). Ähnliche Angaben macht auch Leduc
(Journ. de physique [2] 6, p. 239, 1887]; betreffs der Eigenschaften hohler
Eisenkerne im allgemeinen sei u. A. auf v. Feilitzsch, Pogg. Ann. 80,
p.321, 1850; Silv. Thompson, loc. cit. pp. 86, 184; Leduc, la Lumière
électrique, 28, p. 520, 1888; Grotrian, Wied. Ann. 50, p. 705, 1893; du
Bois, Wied. Ann. 51, 1894, hingewiesen (vergi, p. 235, Anni. 1).
2) Vergi, übrigens Silv. Thompson loc. cit. Kap. VI, woselbst
diese Frage für den Fall stationärer Ströme eingehend behandelt wird ;
in Kap. VII folgt sodann eine Diskussion der Wickelung und Schaltung
von Spulen für variabelen Strom, wie sie z. B. bei elektromagnetischen
Mechanismen in Betracht kommt, sobald deren möglichst rasche Wirkung
ein wesentliches Erforderniss bildet.