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II. Theil.w Anwendungen.
deren Benutzung eine bestimmte Stromgrenze im allgemeinen «nicht
überschritten werden darf.
Im vorliegenden Falle betrug erstere 108 Volt, letztere etwa
50 Ampère. Jede einzelne Spule umfasst nun einen Sektor des
Toroids von 20°; ihre 200 Windungen haben in warmem Zustand
ungefähr 0,2 Ohm Widerstand ; werden die 12 Spulen hintereinander
geschaltet, so haben sie daher 2,4 Ohm Widerstand und bedecken
240°, d. h. z /a des Umfangs. Durch jenen Gesamtwiderstand
erzeugt die Potentialdifferenz 108 Volt einen Strom von 45 Am
pere ; dies entspricht einer magnetomotorischen Kraft von
108000 Amperewindungen oder 136000 C.-G.-S. Einheiten; die
Division letzterer Zahl durch den Umfang L — 157 cm ergibt eine
mittlere Intensität des Spulenfeldes von 860 C.-G.-S. Hiervon
werden nur etwa 380 C.-G.-S. zur eigentlichen Inducirung an
gewandt ; bei dem benutzten Eisen ') beträgt der hiermit erzeugte
Werth der Magnetisirung 1600 C.-G.-S. Der Überschuss an Intensität
(480 C. - G. - S.) dient ausschliesslich zur Aufhebung der selbst-
entmagnetisirenden Wirkung; will man den genannten Magneti-
sirungswerth innehalten, so ist noch ein Entmagnetisirungsfaktor
bis zum Werthe
N =
480
1600
= 0,3
zulässig; dieser wird in der That bei den weitesten im Gebrauch
vorkommenden Zwischenräumen, namentlich bei Benutzung zu
gespitzter Polschuhe, erreicht.
Die zur Erregung des Elektromagnets erforderliche Maximal
leistung beträgt
45 X 108 = 4860 Watt = 6,5 Pferdestärke.
Sein maximaler Selbst-Induktionskoefficient bei geschlossenem
magnetischem Kreise — wobei freilich von der alsdann kaum zu
vernachlässigenden entmagnetisirenden Wirkung der Schlittenführ
ung sowie sonstiger Fugen abgesehen wird — lässt sich nach
§ 153, Gleichung (8) folgendermaassen berechnen:
1) Es handelt sich um dieselbe Eisensorte, aus der das § 83 be
schriebene Toroid hergestellt worden war, und deren normale Magneti-
sirungskurve in Fig. 21, p. 135 dargestellt ist.