Elektromagnete, Transformatoren.
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S=nr\, daher
setzen wir diesen Werth in obige Gleichung (34) ein, so wird
In dieser Gestalt dürfte die Formel in manchen Fällen von
Nutzen sein.
Um einen Überblick über die Streuung bei Benutzung der Flach
pole zu erhalten, wurde eine Bussole derart aufgestellt, dass der
Elektromagnet 2 m von ihr entfernt in »zweiter Hauptlage« stand
(vergi. § 191); ihre Ablenkungen bildeten ein ungefähres Maass fin
den absoluten Streuungsbetrag. Es stellte sich heraus, dass letzterer
mit der Schlitzweite zunahm, wie zu erwarten. Bei wachsendem
Magnetisirungsstrom nahm er ferner von Null rasch bis zu einem
Maximum (für Schlitz I ungefähr 0,1 C.-G.-S.) zu, welches bereits
bei etwa 3 Ampère erreicht wurde; darauf nahm die Streuung
allmählig ab, bis sie bei 45 Ampère nur noch ein Fünftel bis ein
Drittel — je nach der Schlitzweite — jenes Werthes betrug. Diese
schliessliche Abnahme tritt offenbar in noch ausgesprochenerem
Grade für die relative Streuung, d. h. mittelbar für den Streuungs-
koefficient, zu und bildet somit einen einfachen Beleg für das
§ 88, II mitgetheilte Resultat Lehmann’s, welches § 123 als
»experiinentum crucis« gegenüber der dort besprochenen An
schauungsweise hingestellt wurde. 1 )
An diesem Verhalten haben die beiden »Polspulen« 1 und 2
(Fig. 56 p. 278) einen vorwiegenden Antheil. Schaltete man sie
aus, so sank die magnetische Potentialdifferenz, namentlich bei
den stärksten Strömen, um Beträge bis zu 20%, während die
Streuung dementsprechend 4- bis 6-fach vergrössert wurde. Jene
beiden Spulen erfüllen demnach in der That die ihnen zugedachte
Aufgabe (§ 168) den Induktionsfluss gewissemaassen zusammen
1) Die weithin störende Fernwirkung wird somit gerade bei den
stärksten Strömen eine verhältnissmässig geringe, und jedenfalls eine
bedeutend schwächere als diejenige grosser Elektromagnete von weniger
einfacher Gestalt. Diese Thatsache bildet einen nicht zu unterschätzenden
Vorzug beim Gebrauch in grösseren Laboratorien.