Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

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II. Theil. Anwendungen. 
zuhalten und die sonst verlorenen, zerstreuten Induktionsröhren 
nutzbar zu machen. 1 ) Wie besondere Versuche zeigten, erfüllen 
die übrigen Spulen 3—12 den Zweck Ampèrewindüngen, d. h. 
magnetomotorische Kraft, beizusteuern und sind in dieser Bezieh 
ung sämtlich merklich gleichwerthig. 
Der grösste Theil der zerstreuten Induktionsröhren wird sich 
auf die nähere Umgebung des Schlitzes beschränken. Bei An 
wendung von »Tellerpolen« (wie I\ in Fig. 56 p. 278) wird man 
daher noch viele derselben nutzbar machen. 
§ 174. Theorie konischer Polschuhe. Zur Erzeugung der 
intensivsten Felder pflegt man seit langer Zeit zugespitzte Polschuhe, 
zuweilen von sehr eigenthümlicher Gestalt, anzuwenden, weil man 
mit Flachpolen, wie oben bemerkt, den Grenzwerth 20000 C.-G.-S. 
nicht zu überschreiten vermag. Die geeignetste Form solcher 
Spitzpole ist erst 1888 von Stefan und fast gleichzeitig von 
Ewing und Low theoretisch untersucht worden. 2 ) 
Sie machten dazu eine ähnliche 
Annahme, wie die § 76 vorausge 
setzte, nämlich dass die Magnetisir- 
ung auch in den Polschuhen peri 
pherisch gleichförmig vertheilt sei, 
d. h. also überall parallel zur X-Axe 
(Fig. 58) verlaufe. Diese Annahme 
entspricht auch hier wieder dem 
idealen Grenzfafl absoluter Sättigung, 
der in Wirklichkeit durchaus nicht erreicht wird (§ 89); die erhaltenen 
Ausdrücke stellen also Grenzwerthe dar, was wir wieder durch 
den Index co andeuten. Betrachten wir nun Polschuhe von der 
in Fig. 58 dargestellten Gestalt; unter obiger Voraussetzung werden 
die Endelemente auf den Kegelflächen nach § 49 die »Flächen 
dichte« 
frMD °c PflR f c W = °c sin ft 
1) Dies dürfte der Hauptgrund der Überlegenheit der Ruhmkorff- 
schen Elektromagnete über solche mit vertikalen Schenkeln sein (§ 167). 
2) Stefan, Wien. Ber. 97, 2. Abth. p. 176, 1888; Wied Ann. 38, 
p. 440, 1889. Ewing und Low, Proc. Roy. Soc. 45, p. 40, 1888; Phil. 
Trans. 180 A, pp. 227-232, 1889. Siehe auch Czermak und Haus- 
maninger, Wien. Ber. 98, 2. Abth. p. 1147. 1889.
	        
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