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II. Theil. Anwendungen.
einen kleinem Kegelwinkel als den obigen, nämlich «' = 39 0 14'
wählt. Für weitere Einzelheiten betreffs dieser instruktiven theo
retischen Untersuchungen sei auf die citirten Arbeiten hingewiesen;
Czermak und Hausmaninger behandelten noch den Fall,
dass die beiden Kegelspitzen nicht im Punkte 0 zusammenfallen,
wie oben vorausgesetzt wurde.
§ 175. Versuche mit Kegelstutzpolen. Der Verfasser hat
an dem beschriebenen Elektromagnet untersucht, inwiefern obige
Voraussetzungen und Resultate in der Praxis zutreffen. Es wurde
dazu ein Paar Kegelstutzpole immer weiter abgedreht, so dass der
Winkel u stufenweise kleiner wurde; die Intensität wurde jedes
mal mittels der Steighöhenmethode (§ 204) bestimmt, und ihr
höchster Werth in der That für den Winkel d = 60° gefunden;
da es sich um ein »flaches« Maximum handelt, kommt es übrigens
praktisch nur darauf an, dass etwa 63° > d >• 57° sei.
Es bringt keinen nennenswerthen Vortheil, die Polschuhe
konkav auszudrehen. Der beobachtete Werth der Intensität blieb
mehrere Tausend C.-G.-S. hinter dem theoretischen zurück; es
wurde gemessen (bei d = 60°)
für r s = 2,5 mm 36 800 C.-G.-S.
für r s = 1,5 mm 38 000 C..G..S. ’)
Es folgt aus den Formeln des vorigen Paragraphen und wird
durch die Erfahrung bestätigt, dass die hohe Intensität des Feldes
sich nur auf Kosten seiner Ausdehnung erreichen lässt; für viele
Versuche genügt indessen eine Ausdehnung von mehreren mm,
bezw. müssen eben die Untersuchungsmethoden dieser Bedingung
angepasst werden.
Die Bohrlöcher, welche bei magnetooptischen Versuchen un
vermeidlich sind, bedingen eine um so erheblichere Schwächung
1) Dieser Intensität würde in einem zwischen die Kegelstutspole
angebrachten Stückchen dünnen weichen Eisendrahtes ungefähr die In
duktion
iß = 38 000 -f 4 X 1750 = 60 000 C.-G.-S.,
und der Longitudinalzug (vergl. § 103)
„ /60 000V 1/M ,
8 = \~~50tXV = 144 kg ' Gew - pro qcm ’
entsprechen, wie früher angegeben (§ 13, 103, 126).