Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

Einleitung. 11 
forschung bildet dagegen eine Errungenschaft des neueren wissen 
schaftlichen Zeitalters. 
Soweit jetzt bekannt umfasst die genannte Gruppe bei gewöhn 
lichen Temperaturen die auch chemisch verwandten Metalle: Eisen, 
Kobalt und Nickel, sowie einige der Legirungen und Verbindungen 
jener Metalle mit einander oder mit anderen Elementen, wie z. B. 
Kohle, Sauerstoff, Mangan, Aluminium, Quecksilber. Eine scharfe 
Abgrenzung der ferromagnetischen von der paramagnetischen 
Gruppe lässt sich zwar jetzt noch durchführen; es erscheint aber 
nicht ausgeschlossen, dass diese in Zukunft vielleicht ganz weg 
fallen wird. 
Wh’ werden uns im Folgenden mit solchen Gebilden befassen, 
welche theils aus ferromagnetischer, theils aus nicht ferromagneti 
scher Substanz bestehen. Wegen der weit stärker ausgeprägten 
magnetischen Eigenschaften des ersteren Antheils, des Ferro - 
magnetikums, kommt es dabei auf die specielle Beschaffenheit 
des anderen Theils durchaus nicht an; derselbe mag para- oder 
diamagnetisch sein, sowie beliebigen Aggregatszustand besitzen. In 
den thatsächlich vorkommenden Fällen wird er zwar meistens aus 
der umgebenden Luft bestehen, kann aber ebensogut als von be 
liebigem andern festen, flüssigen oder gasigen Material erfüllt ge 
dacht werden. Diesen nicht ferromagnetischen Antheil eines Ge 
bildes werden wir häufig als das Interferrikum 1 ) bezeichnen 
und dürfen ihn stets mit ausreichender Annäherung als magnetisch 
indifferent, d. h. sich nicht vom leeren Raume unterscheidend, 
betrachten. 
Dagegen soll hinsichtlich des Ferromagnetikums stillschweigend 
vorausgesetzt werden, dass es homogen, isotrop und stromlos sei. 
(§ 54.) Wo das Gegentheil nicht hervorgehoben ist, wird auch 
von hysteretischen Eigenschaften abgesehen; man kann sich dazu 
das Ferromagnetikum Erschütterungen oder superponirten ab 
nehmenden Wechselfeldern ausgesetzt denken, welche antihystere- 
tisch wirken 2 ); insbesondere wird auch angenommen, dass nach 
1) Dieser Ausdruck ist dem französischen »entrefer« nachgebildet, 
welches von Hospitalier eingefrihrt wurde und sich seitdem vielfach 
eingebürgert hat. 
2) Vergl. Gerosa und Finzi, Rend. R. Ist. Lomb. 24. p. 149. 1891. 
Rend. R. Lincei [8] 7. p. 253. 1891; Wied. Beibl. 16. p. 329. 1892.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.