Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

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II. Theil. Anwendungen. 
Die Umkehrung jener Anordnung besteht in den zu einem 
Ring zusammengewundenen primären und sekundären Kupfer 
leitern, welche nun ihrerseits mit einer geeigneten Menge Eisen 
draht bewickelt werden; aus diesem Schema lässt sich eine Reihe 
von Konstruktionsformen herleiten, welche als Manteltrans 
formatoren bezeichnet zu werden pflegen. 
Es sind dies die beiden Hauptarten von Transformatoren, 
denen sich die meisten Formen unterordnen lassen: es wurden 
deren eine grosse Mannigfaltigkeit im Laufe des letzten Jahr 
zehnts vorgeschlagen und in mehr oder weniger ausgedehntem 
Maasse in die Praxis eingeführt. Übrigens lässt sich eine scharfe 
Abgrenzung zwischen Kern- und Manteltransformatoren kaum ein- 
halten, indem eine Anzahl Konstruktionen gewissermaassen einen 
Übergang zwischen beiden Arten vermittelt. 
Sind einmal die beiden Spulen, welche sich nach dem Vorigen 
behufs Verringerung der Streuung möglichst eng durch dringen 
sollen und denen man meist ungefähr gleiches Kupfergewicht 
ertheilt, gegeben, so werden der gegenseitige und die Selbst-Induk- 
tionskoefficienten einen Maximalwerth aufweisen, wenn der mag 
netische Kreis ein geschlossener von möglichst grossem Quer 
schnitt und aus weichstem Schmiedeeisen ist. Damit wird aber 
die durch das gegebene Spulenpaar transformirbare Leistung eben 
falls ein Maximum; vom rein magnetischen Standpunkt dürfte 
gegen diesen Vorzug der Nachtheil, dass wegen des grossem 
Eisenvolums der Leistungsverlust durch Hysteresis cet. par. eben 
falls ein maximaler ist, nicht in Betracht kommen. 1 ) 
1) Wie § 180 bemerkt, weist die überwiegende Mehrzahl der modernen 
Transformatoren einen geschlossenen magnetischen Kreis auf, während 
nur einzelne Formen einen offenen Eisenkern besitzen. Ausser dem 
im Text erörterten Gesichtspunkte kommen bei der noch offenen Frage 
nach den Vorzügen beider Anordnungen auch andere, mehr ökonomischer 
Natur, zur Geltung, auf die hier nicht eingegangen werden kann. Betreffs 
weiterer Einzelheiten über Transformatoren sei auf folgende Werke und 
Arbeiten hingewiesen- Fleming, loc. cit.; Kittier, loc. cit. 1. Aufl. 
2, §§177—235; Uppenborn, Geschichte der Transformatoren, München 
1889 ; Blakesley, Wechselströme, übers. Berlin 1891; Si 1 v. Thomp- 
son, Dynamo -electric Machinery, 4. Aufl., Kap. XXV, London 1892; 
J. Hopkinson, Original Papers on Dynamo Mach. pp. 148—216, New 
York 1893; Ferraris, la Lum. ölectr. 10 p. 99, 1885 und 27 p. 518, 1888.
	        
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