Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

Elektromagnete, Transform atoren. 
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§ 186. Magnetischer Kreis des Transformators. Die Ge 
staltung des magnetischen Kreises wird nun bei Transformatoren 
eine viel einfachere als bei Dynamomaschinen, indem sie im Wesent 
lichen folgender Regel unterworfen ist: »Die nähere Umgebung der 
Spulen ist an allen Stellen, wo diese ein merkliches Feld erzeugen, 
mit genügend zertheiltem weichem Eisen auszufüllen.« 
Es wird ausreichen, wenn wir die Erfüllung dieser Vorschrift 
an einem einzigen Beispiel erläutern. Es sei im Voraus bemerkt, 
dass man, wie im folgenden Paragraphen näher erörtert werden 
soll, den magnetischen Kreis entweder mit dünnem Eisendraht, 
meist aber mit sehr dünnem Eisenblech ausfüllt. Dieses wird 
nach Schablonen gestanzt, welche dem Profil des in und um die 
Spulen auszufüllenden Luftraums entsprechen. Das Spulenpaar 
einer Anzahl der verbreitetsten Transformatorformen ist beispiels 
weise O-förmig gewickelt; die Intensitätslinien verlaufen sonach 
in Ebenen senkrecht zur Bildebene. Es werden nun dünne 
E-förmige Eisenbleche parallel jenen Ebenen aufgestapelt, indem 
der Mittelstrich des E durch das 0 hindurchgesteckt, und die 
Scheibenlappen an der andern Seite wieder zusammengelegt 
werden; offenbar ist ein derartiges Verfahren einer grossen Anzahl 
von Abänderungen fähig. Wir begnügen uns in dieser Beziehung 
mit dem Hinweise auf die oben citirten Specialwerke. 
Ein magnetischer Kreis wie der beschriebene kann offenbar 
ebensowohl als Kern wie als Mantel auf gefasst werden; der Kern 
kann ferner als ein durch den Mantel doppelt verzweigter mag 
netischer Kreis betrachtet werden. Mehrfache magnetische Kreise 
im Sinne des § 145 kommen bei mehrphasigen (»Drehstrom«-) 
Transformatoren vor; der Einfachheit halber haben wir uns im 
Vorhergehenden stillschweigend auf zweiphasige Ströme beschränkt; 
die Betrachtungen lassen sich jedoch gegebenenfalls auch von 2 
auf 3 oder mehr Phasen verallgemeinern. 
§ 187. Wirbelströme; Schirmwirkung. Wir haben bei 
den bisherigen Entwickelungen von parasitischen Wirbelströmen 
ausdrücklich abgesehen, da diese sich theoretisch durch genügende 
Zertheilung unter jede beliebige Grenze herabdrücken lassen, im 
Gegensatz zu der durch eine solche unberührt bleibenden Hysteresis; 
bei guten Transformatoren ist der Leistungsverlust infolge ersterer 
Ursache auch nur gering gegen den der letztem zuzuschreibenden, 
du Bois, Magnetische Kreise. 20
	        
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