Einleitung.
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Ferner folgt aus den bereits besprochenen Grundsätzen
der Induktion elektrischer Stromimpulse durch Änderung mag
netischer Zustände, dass die durch das ballistische Galvanometer
fliessende Elektricitätsmenge Q, welche in der sekundären Spule
inducirt wird, durch folgende Gleichung [vgl. § 4 Gleichung (1)]
gegeben wird:
n,QS
(10)
Q =
R
Wir sehen hieraus, wie der aus einfach zu beobachtenden
Grössen zusammengesetzte Ausdruck QR/n 2 S bei dem magnetisch
indifferenten Toroid das direkte Maass für die magnetische Inten
sität abgibt. Nach unseren früheren Ausführungen misst aber
letztere ihrerseits den gerichteten magnetischen Zustand in der
Substanz jenes Körpers. Es sei hier nochmals betont, dass man
bei der Interpretirung der vorkommenden Gleichungen sich stets
des elektromagnetischen C-G-S.-Systems zu bedienen hat.
§ 10. Ferromagnetisches Toroid; die Induktion. Wenden
wir uns nun zu dem ferromagnetischen Vergleichstoroid; dessen
sekundären Kreis wird unter sonst gleichen Umständen eine
Elektricitätsmenge Q' durchfliessen, welche stets Q übertrifft, im
allgemeinen in sehr bedeutendem Maasse.
Wenn wir auf den Vorgang der magnetoelektrischen Induktion
das Hauptgewicht legen, wie es ihm nach seiner praktischen Be
deutung allerdings zukommen würde, so liegt folgendes Verfahren
auf der Hand: Ebenso wie wir den Ausdruck QR/n 2 S als Maass
des magnetischen Zustandes im indifferenten Kerne betrachtet
haben, sind wir jetzt nach der Analogie berechtigt, Q' R¡n 2 S zur
Bestimmung jenes Zustandes im Ferromagnetikum zu benutzen 1 ).
Wir setzen daher
(11) ^4 = 93
und nennen die hierdurch definirte gerichtete Grösse 93 die In
duktion. Dieser Name wurde von Maxwell 2 ) eingeführt; er
1) Vergl. hierzu Kap. IV § 64.
2) Maxwell, Treatise. 2. Aufl. 2. § 400. Diese, übrigens allge
mein eingebürgerte, Benennung für einen scharf definirbaren Begriff hat
allerdings den Nachtheil auch auf eine Anzahl Gruppen physikalischer
Erscheinungen — um von nicht physikalischen Wissenszweigen zu