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II. Theil. Anwendungen.
2. Die Probespule wird schnell entfernt bis zu einer Stelle,
wo die Intensität des Feldes vernachlässigt werden darf; dazu
befestigt man sie meistens an einem langen Hebel, welcher im
gewünschten Augenblick, etwa mittels einer Feder, emporschnellt.
3. Die Probespule wird rasch umgedreht, so dass der In
duktionsfluss sie im. entgegengesetzten Sinne trifft; dieses Ver
fahren empfiehlt sich, sofern der vorhandene Spielraum dazu
ausreicht, weil es leicht zu bewerkstelligen ist und man überdies
die doppelte Elektricitätsmenge erhält; man befestigt dazu die
Probespule an einem Stiel, welcher um eine, in ihrer Windungs
ebene liegende, Axe drehbar ist.
Die Windungsfläche (S) der Probespule kann man nach ver
schiedenen Methoden bestimmen *):
1. Durch direkte Messung verschiedener Durchmesser einer
jeden Windungslage mit dem Kathetometer oder der Theilmaschine;
oder aber des Umfangs derselben mittels Bandmaass unter Be
rücksichtigung der Drahtdicke.
2. Durch Messung der beim Bewickeln verbrauchten Draht
länge ; die in diesem Falle zu benutzenden Formeln sind bei
F. Kohlrausch a. a. 0. angeführt.
3. Durch die magnetische Fernwirkung der vom Strome I
durchflossenen Spule; ihr magnetisches Moment ist = IS (§ 6)
und kann magnetometrisch gemessen werden (§ 209); wird überdies
derselbe Strom durch eine Tangentenbussole geleitet, so lässt
sein Werth sich vollständig eliminiren.
Diese ballistischeMethode lässt sich zur Messung von Feldern
ganz beliebiger Grössenordnung verwerthen; die Empfindlichkeit
des benutzten Galvanometers, die Windungsfläche und Windungs
zahl der Probespule, der Widerstand des sekundären Stromkreises
sind Faktoren, durch deren geeignete Feststellung man die Ge-
samtempfindlichkeit der Methode fast beliebig erhöhen bezw.
herabsetzen kann; diese allgemeine Verwendbarkeit bildet einen
Hauptvorzug des ballistischen Verfahrens (vergl. auch § 216).
§ 196. Ballistisches Galvanometer. Die inducirte Elektri
citätsmenge Q wird fast immer mittels ballistischen Galvanometers
bestimmt; daher der übliche Name der Methode. Bei der Wahl
1) Vergl. F. Kohl raus ch, Leitfaden 7. Aufl. p. 343. Heydweiller,
loc. cit. §§ 152—155. Himstedt, Wied. Ann. 26, p. 555, 1885.