Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

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II. Theil. Anwendungen. 
überzeugt. Die ballistische Empfindlichkeit wird freilich infolge 
der Dämpfung eine etwas geringere; bezeichnen wir sie unter diesen 
Umständen mit ©&' und bedeutet nt das »Dämpfungsverhältniss«, 
so ist nach Ayrton, Mather und Sumpner 1 * ) 
(11) [1 + 0,500 (nt — 1) — 0,277 (nt — 1)* + 0,130 (nt — l) 3 ] 
Ausser der angegebenen Berechnung von aus der Em 
pfindlichkeit für stationäre Ströme kann man diese Grösse auch 
experimentell bestimmen. Man ladet dazu einen Kondensator 
von bekannter Kapacität auf eine bestimmte Potentialdifferenz 
und entladet die dadurch abgemessene Elektricitätsmenge sofort 
durch das Galvanometer. Indessen empfiehlt sich dieses Verfahren 
in der Praxis nicht; es ist vielmehr üblich, nicht erst die absolute 
Empfindlichkeit des Galvanometers zu bestimmen, sondern dieses 
in dem gegebenen Sekundärkreis gewissermaassen direkt auf In- 
duktionsfiuss zu aichen. Man bestimmt nämlich einen Faktor, mit 
dem der Ausschlag nur multiplicirt zu werden braucht, um ohne 
weiteres das Produkt Q B, d. h. mit anderen Worten den ent 
sprechenden Induktionsfluss zu ermitteln; dividirt man diesen noch 
durch che bekannte Windungsfläche der Probespule, so erhält man 
den gesuchten Werth der Intensität. Man bedarf dazu eines 
jederzeit bequem reproducirbaren, in absolutem Maass bekannten 
Induktionsflusses, d. h. eines: 
§ 197. Etalons des Induktionsflusses. Zu diesem Zwecke 
können verschiedene Vorrichtungen angewandt werden, welche 
alle eine Sekundärspule auf weisen, die ebenfalls in den, das balli 
stische Galvanometer enthaltenden Sekundärkreis eingeschaltet wird. 
In erster Linie sei der Erdinduktor W. W e b e r’s erwähnt 
(Fig. 64). Die kreisförmige Probespule wird von der horizontalen 
[oder vertikalen] Lage aus mittels des Handgriffs rasch um 180° 
gegen einen passenden Anschlag gedreht. Die in Rechnung zu 
ziehende Gesamtänderung des Induktionsflusses ist gleich dem 
doppelten Produkt aus der Windungsfläche in die Vertikal- [bezw. 
Horizontal-] Komponente des Erdfeldes; letztere muss daher erst 
bestimmt werden und ist bekanntlich, namentlich innerhalb des 
1) Ayrton, Mather und Sumpner, Phil. Mag. [5] 30, p. 69. 1890. 
Das Dämpfungsverhältniss ist das Verhältniss zweier unmittelbar auf 
einander folgender Schwingungsbögen.
	        
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