Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

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II. Theil. Anwendungen. 
bekannten Methode der 0hmb estimmung auf. Die Spule wird 
unifilar oder bifilar mit ihrer Windungsebene parallel der Feld 
richtung aufgehängt; man bestimmt die Schwingungsperiode r 
bezw. die Frequenz N unter dem alleinigen Einflüsse der durch 
die Suspension bedingten Direktionskraft bei offenem Stromkreise. 
Man schliesst dann letztem durch einen justirbaren, induktions 
losen Widerstand (z. B. einen Rheostat) und verringert diesen 
solange, bis die Schwingung der Spule gerade aperiodisch wird, 
was sich ziemlich scharf beurtheilen lässt. Nennt man den ent 
sprechenden Gesamtwiderstand R (in C.-G.-S.-Einheiten, d. h. Milli- 
mikrohms ausgedrückt), das Trägheitsmoment der Spule K, ihre 
Gesamtwindungsfläche S (§ 195), so lässt sich zeigen, dass die 
Feldintensität § durch folgenden Ausdruck gegeben wird') 
(12) §S=VI^NRK 
Dabei ist von der Luftdämpfung abgesehen und sind im 
Verlaufe der Rechnung mehrere Vernachlässigungen eingeführt 
worden. Wie gesagt, besitzt diese Methode eher theoretisches 
Interesse als praktischen Werth; indessen dürfte sie unter beson 
deren Umständen zur ungefähren Bestimmung bezw. zum Vergleich 
von Feldern von der Grössenordnung 1000 C.-G.-S. gute Dienste 
leisten; wie überhaupt in der Experimentalphysik neben den in 
allen Einzelheiten ausgearbeiteten Präcisionsmethoden auch die 
jenigen einfachen Verfahren existenzberechtigt, ja sogar zur 
Orientirung unentbehrlich sind, mittels derer angenäherte quanti 
tative Bestimmungen rasch ausgeführt werden können. 
D. Magnetooptische Methoden. 
§ 199. Drehung der Polarisationsebene. Eine sehr zweck 
mässige Methode der Feldmessung beruht auf der Bestimmung 
der magneto optischen Drehung der Polarisationsebene des Lichts 
in durchsichtigen Substanzen, welche bekanntlich von Faraday 
entdeckt wurde. Eine planparallele Platte P einer solchen Sub 
stanz, von der Dicke d, sei senkrecht zur Feldrichtung aufgestellt 
(Fig. 67). Falls sich dann parallel der letztem ein linearpolarisirter 
Lichtstrahl 1 ■ 1 fortpflanzt, so erleidet seine Polarisationsebene in 
1) Siehe u. A. Gray, absolute measurements in Electricity and 
Magnetism, 2, Part II, p. 708. London 1893.
	        
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