Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

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II. Theil. Anwendungen. 
bekannt und beträgt für Natriumlicht (A = 58,9 Mikrocentimeter) 
bei 18° in Minuten pro Einheitsvariation [JT] des Potentials 1 ): 
Wasser (H 2 0): -f- 0,0130' pro [¿/2°]. 
Schwefelkohlenstoff (CS 2 ) : 0,0420' » [AU], 
Für mehrere andere anorganische und organische Flüssigkeiten 
(Säuren, Alkohole, Äther u. dergl.) ist co mehr oder weniger genau 
bekannt, ebenso wie für einige ziemlich wohldetinirte Glassorten. 2 ) 
Man hat daher behufs Ausführung absoluter Messungen nur noch 
die Dicke der planparallelen Schicht zu messen; Flüssigkeiten 
werden dabei in kleinen Trögen untersucht; die Drehung in deren 
gläsernen Verschlussplatten wird zuvor bei leerem Gefäss bestimmt 
und nachher subtrahirt. 
§ 200. Etalonglasplatten. Die magnetooptische Methode bietet 
u. A. den Vorzug, dass nach der Formel ,£) = e/io d die Intensität 
sich proportional der ebenso bequem wie genau zu messenden 
Drehung 6 ergibt. Übrigens ist es durchaus nicht nothwendig, 
eine Substanz, deren Verdet’sche Konstante bekannt ist, zu be 
nutzen; im allgemeinen wird man sogar einer Flüssigkeitsschicht 
eine Glasplatte vorziehen, deren Material zwar weniger wohldefi- 
nirt ist, von deren völliger Unveränderlichkeit man dafür aber um so 
sicherer sein kann. Eine solche Platte wird ein- für allemal in 
einem Felde von bekannter Intensität geaicht und stellt dann für 
alle Zeiten ein bequemes Feldetalon (vergl. § 197) dar, welches alle 
anderen an Einfachheit, Tragbarkeit und Unveränderlichkeit 
übertrifft. 
Beim Gebrauch genau oder nahezu planparalleler Glasplatten 
stören bei durchgehendem Lichte (Fig. 67, 1 • 1) die innen zweimal 
reflektirten, bei Benutzung einer Versilberung (Fig. 67, 2.2) die an 
der Vorderfläche direkt reflektirten Strahlen; und zwar, weil sie in 
ersterm Falle die dreifache, in letzterm Falle überhaupt keine 
Drehung erleiden. Der Verfasser hat daher schwach keilförmige 
Etalons aus dem schwersten, stark drehenden Jenenser Flintglas 
anfertigen lassen, 2 ) bei denen diese störenden Beil exbilder neben 
das Hauptbild geworfen und abgeblendet werden. Sie sind mit 
1) Siehe Lord Rayleigh, Proc. Roy Soc. 37, p. 146. 1884. Arons, 
Wied. Ann. 24, p. 182. 1885. Köpsel, Wied. Ann. 26, p. 474. 1885. 
2) Vergl. dxi Bois, Wied. Ann. 51, 1894.
	        
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