Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

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I. Theil. Theorie. 
erinnert daran, dass man zu dem so benannten Vektor gelangte übliche] 
durch die Betrachtung einer der wichtigsten Äusserungen sich w j e g e r 
ändernder magnetischer Zustände, der Induktion elektromotorischer einem 
Antriebe in benachbarten Leitern. bildet d 
Jedoch giebt es solcher Äusserungen noch mehrere, darunter magnet: 
Vorgänge, die nicht nur im Augenblicke des Änderns stattfinden. wo ein 
Und wenn auch die Induktion bisher sowohl in experimenteller, solcher 
wie auch namentlich in technischer Beziehung zweifellos die Haupt- soll (§ 
rolle spielt, so liegt darin noch kein physikalischer Grund, ihr 
unter allen Umständen eine bevorzugte Stellung einzuräumen. ^ ^ 
Man pflegt von einem ferromagnetischen Toroid, wie das oben ten 
betrachtete, zu behaupten, dass sein magnetischer Zustand sich ^ ^ 
nach aussen in keiner Weise bemerkbar macht; das ist nur richtig, 
wenn man an die scheinbaren Fernwirkungen denkt, welche man bleiben 
als von magnetischen Stäben und ähnlich gestalteten Körpern ‘ 
ausgehend zu beobachten sich gewöhnt hat. ® 
Denn erstens ändert sich der Umfang des Toroids beim Mag- f . 
netisiren, wenn auch nur um geringfügige Beträge. Sättiw 
Wenn man zweitens daran eine kleine spiegelende Fläche , a 1 
schleift, und von dieser ein Lichtbündel reflektiren lässt, so beob- die Ind 
achtet man im reflektirten Lichte eine Änderung des Polarisations- hinauf 
zustandes beim Magnetisiren ‘). In dem besonderen Falle, dass ^ 
das Licht in der Einfallsebene (d. h. der Bildebene, Fig. 1 p. 12) Intens! 
polarisirt ist und der Einfallswinkel ungefähr 60" beträgt, erhält 
man eine einfache Drehung der Polarisationsebene. 
Drittens könnte noch angeführt werden, dass sich beim so zeigl 
Magnetisiren innere Zwangszustände (vergl. § 101), eigenthümliche auch d 
(rotatorische) Eigenschaften der elektrischen und thermischen Leit- herausg 
fähigkeit, sowie Änderungen des thermoelektrischen Verhaltens, der leichtes 
specifischen Wärme u. s. w. einstellen. der Po] 
Wir ersehen daraus, dass die Existenz des magnetischen ständen 
Zustandes in der ferromagnetischen Substanz sich in vielseitiger vorliege 
Weise zu erkennen gibt, wenn auch von einer Fernwirkung im dass di 
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schweigen — in ganz unbestimmter Weise angewandt zu werden; indessen g j e imo 
sind Verwechslungen aus diesem Anlass kaum zu befürchten, obschon 
zwei dieser Gruppen, wie aus dem Obigen hervorgeht, in unmittelbarer , , 
Beziehung zu dem betrachteten Begriff stehen (vergl. übrigens § 113). dieser i 
1) Diese Erscheinung wurde zuerst von Kerr (Phil. Mag. [5] 3. 
p. 321, 1877 und 5. p. 161, 1878) beschrieben. viims s
	        
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