Elftes Kapitel.
Experimentelle Bestimmung der Magnetisirung
oder der Induktion.
§ 205. Allgemeines. Die im vorigen Kapitel besprochenen
Methoden zur Bestimmung der Intensität eignen sich alle mit
mehr oder weniger einschneidenden Abänderungen theoretisch
auch zur absoluten oder relativen Messung der Magnetisirung
bezw. der Induktion; wir werden sie daher in derselben Reihen
folge von diesem, praktisch freilich ganz verschiedenen, Stand
punkte nochmals betrachten. Dabei legen wir wieder das Haupt
gewicht auf die neueren Methoden, namentlich auch sofern die
für magnetische Kreise geltenden Grundsätze bei ihnen zur An
wendung kommen; der Vollständigkeit halber sind auch die älteren
bekannteren Methoden kurz angeführt. Was die Wahl unter den
vielen möglichen Methoden betrifft, so wird man sich wieder,
wie bei der Messung der Feldintensität, durch die in jedem
besonderen Falle obwaltenden Umstände der verschiedensten Art
leiten lassen. Zweck der Messung wird in den meisten Fällen die
Erhaltung der normalen Magnetisirungs- bezw. Induktionskurven
(§ 13) sein. Wofern der benutzte Messapparat die Kurven nicht
direkt ergibt (vergl. §§ 212, 214), ist daher einmal deren Abscisse £>
nach den Angaben des vorigen Kapitels experimentell zu bestimmen
— bezw. in den meisten Fällen zu berechnen —, zweitens die
Ordinate ^ oder 53 zu ermitteln. Aus den Beobachtungen ergibt
sich nun bald ersterer Vektor — vielfach als magnetisches Moment
pro Volumeinheit — bald letzterer direkt. Sobald aber nur zwei