Einleitung.
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üblichen Sinne nichts zu bemerken ist. Wir werden sogar sehen,
wie gerade das Fehlen einer solchen beim Toroid diesen Fall zn
einem typischen stempelt; denn eine scheinbare Fern Wirkung
bildet durchaus kein Kriterium für die Existenz eines gleichmässigen
magnetischen Zustandes; sie geht vielmehr nur von Stehen aus,
wo eine örthche Änderung oder gar ein plötzhches Abbrechen
solcher Zustände stattfindet, wie später eingehend erläutert werden
soll (§ 50).
§ 11. Sättigung; die Magnetisirung. Die zuletzt erwähn
ten Erscheinungen haben alle die Eigenthümlichkeit gemein, dass
sie bei unbegrenzter Steigerung des magnetisirenden Feldes nicht
ebenfalls unbegrenzt anwachsen. Sie erleiden vielmehr immer
geringere Zunahmen, bis sie schliesslich merkhch unveränderlich
bleiben. Der magnetische Zustand erscheint dann gewissermassen
gesättigt, wie man sich auszudrücken pflegt.
Die im Obigen aus magnetoelektrisch induktiven Vorgängen
hergeleitete und definirte Induktion 93 dagegen erreicht solche
Sättigungswerthe niemals; vielmehr ist es bisher stets ge
lungen, durch Anwendung intensiverer magnetischer Felder auch
die Induktion zu noch höheren Werthen als die vorher erhaltenen
hinauf zu treiben.
Betrachtet man aber die Differenz der Induktion und der
Intensität, d. h. den Ausdruck
so zeigt sich, dass dieser den charakteristischen Verlauf zeigt, den
auch die beschriebenen Vorgänge aufweisen. Es hat sich sogar
herausgestellt, dass eine der der quantitativen Bestimmung am
leichtesten und genauesten zugängliche Erscheinungen, die Drehung
der Polarisationsebene, dem Ausdrucke (93 — §) unter allen Um
ständen proportional verläuft. Es ist ferner nach dem gesamten
vorliegenden experimentellen Beobachtungsmaterial wahrscheinlich,
dass die übrigen Erscheinungen auch entweder von der Differenz
(93 — §) oder von deren Quadrat (93 — ig) 2 abhängen, je nachdem
sie ungerade oder gerade Funktionen derselben sind.
Es liegt daher auf der Hand, diesen Ausdruck oder eine ihm
proportionale Grösse als Maass des magnetischen Zustandes, wie
dieser sich in den physikalischen Eigenschaften des Ferromagneti-
kums selbst äussert, einzuführen. Im Anschluss an die historische